Chiles „Großer Süden“ – von der Atacamawüste bis zum Kap Hoorns [von Sean]

21. März 2013 um 12:23 Uhr

Autor SeanChile bietet vorallem im Süden eine einzigartige Flora und FaunaChile, das gleichzeitig längste und schmalste Land der Erde vereinigt auf seinem Staatsgebiet mannigfaltige Naturräume, die von der Atacamawüste bis zu den windgepeitschten Klippen des Kap Hoorns reichen. Nach meiner Landung in Santiago de Chile mache ich mich indes auf, den südlichsten Punkt des südamerikanischen Kontinents zu erreichen.

Tierra del Fuego – das Land des Feuers

Auf unzähligen Inseln zeigt sich Chiles südlichste Region zerrissen und unwirtlich; das Meer ist nahezu allgegenwärtig und in den Strömungen der Magellanstraße demonstriert die Natur Kraft und Allmacht. Jene Meerenge trennt die Eilande Feuerlands vom Festland und wird von tausenden Schiffen dazu benutzt, das gefürchtete Kap Hoorn zu meiden. Chile und Argentinien haben die Feuerinseln untereinander aufgeteilt und bieten ihren Besuchern ein Land von so imposanter Schönheit, dass es beispielsweise beim Anblick der kalbenden Gletscher sprachlos erscheinen lässt.

Die Klimate sind indes so mannigfaltig, dass sowohl Regenwälder als auch Tundren auf Feuerland vorkommen und einen komprimierten Kontinent ergeben. Im Beagle-Kanal stehe ich mit Hunderten anderen Passagieren an Deck eines Ausflugsschiffes und blicke gebannt auf die Gletscher, die sich hier bis zum Meer hinunter ziehen. Tausende Schafe grasen friedlich auf den kargen Hängen und ich mache erstmalig in meinem Leben Bekanntschaft mit frei lebenden Magellan-Pinguinen, die sich am Ufer des Beagle-Kanals an meinem Müsliriegel laben.

Bootsfahrt ans Ende der Welt

Schlechtes Wetter und hoher Seegang tragen maßgeblich zu meinem steigenden Puls bei; ausgerechnet am Tag des Besuches von Kap Hoorn scheint es umzuschlagen. Doch der erfahrene Kapitän nimmt mir und allen anderen Passagieren gelassen die respektvolle Angst vor einer der schwierigsten Seepassagen der Welt. Schauckelnd bahnt sich das Schiff seinen Weg hinaus in die immer stärker wogenden Wellen des Pazifiks.

Nach zweistündiger Fahrt versetzt der heiligste Moment meiner gesamten Feuerland-Reise alle Passagiere in andächtiges Staunen. Der 425 Meter hohe Felsen von Kap Hoorn taucht aus dem Geflecht der Wolken auf und bedeutet uns, das Ende des amerikanischen Kontinents vor Augen zu haben. Jener Ort, an dem Atlantik und Pazifik kraftvoll aufeinander treffen.

Gletscher, Fjorde und Seeleoparden

Der chilenische Teil des Inselarchipels Feuerland wird lediglich von achttausend Menschen bewohnt und offeriert so einen Blick in die Ursprünglichkeit dieser beeindruckenden Landschaft. Nichts behindert das fulminante Panorama, das die Natur bietet, welche die Protagonistin des Schauspiels zu sein scheint. Und die teilweise endemische Flora und Fauna gibt Reisenden das Gefühl, den Garten Eden entdeckt zu haben.

Bildquelle: Dmitry Pichugin – Fotolia

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