Vulkane, Schluchten und Wälder: Mein Wanderurlaub in der Auvergne

13. März 2014 um 10:10 Uhr

Wanderurlaub in der AuvergneAutoren NinaDie Auvergne wird auch als das Vulkanland bezeichnet und breitet ihre verträumten Landschaften im Herzen Frankreichs aus. Ich blicke von Clermont-Ferrand aus gen Puy de Dôme und erliege sofort dem Charme dieser einzigartigen Region.

Grasbewachsene Vulkankegel – unterwegs zum Puy de Sancy

Der Gipfel des Sancy ist 1885 Meter hoch und gehört zum Massiv der Monts Dore. Meinen Wanderurlaub in Frankreich zu verbringen kommt mir als die beste Idee des Jahres vor! Ist das herrlich. Die Täler erstrahlen in einem satten Goldgelb, denn der Löwenzahn blüht. Auf rund 1600 Höhenmetern angekommen, passiere ich die Quellen der Dordogne (hier mehr erfahren).

Später schwillt sie zu einem der mächtigsten Ströme der Grand Nation an, doch hier oben tritt sie als kleiner Rinnsal zutage und gluckert fröhlich die Grasberge hinab. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg habe ich endlich den Puy de Sancy erreicht und blicke gebannt in die Ferne: Da leuchtet mir doch tatsächlich der Mont Blanc entgegen!

Die Auvergne mit allen Sinnen genießen

Von der kleinen Gemeinde Saint Julien de Jordanne folge ich dem beschilderten Pfad gen Pas de Peyrol Puy Mary. Auf der gut zehn Kilometer langen Strecke begegnet mir kaum ein anderer Wanderer und ich frage mich mehrfach, ob ich überhaupt noch richtig bin. Eine romantische Bank unter einem uralten Lindenbaum lädt mich zum Pausieren ein und plötzlich taucht hinter einer Kurve doch jemand auf. Schnellen Schrittes klappert er mit seinen Stöcken auf mich zu, sagt artig „Bonjour“ und zieht dann weiter. An seinem Rucksack baumelt die Jakobsmuschel – er ist ein Pilger.

Mir war zwar nicht bewusst, dass ich gerade Wanderurlaub auf dem Jakobsweg verbringe, aber vielleicht kennt er eine Abkürzung nach Santiago. Mehr zu dieser legendären Wanderroute und was die Auvergne auch für Jugendliche interessant macht, ist übrigens im Welt-Blog nachzulesen.

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Das Panorama des Lac d’Aydat

Vor mehr als 220.000 Jahren spukten die Auvergner Vulkane heiße Aschewolken und glühende Lavaströme aus. Ich stehe am Wandererparkplatz des Nationalparkzentrums und starte eine circa elf Kilometer lange, wildromantische Etappe. Zuerst geht es dem 1187 Meter hohen Puy de Lassolas entgegen, dann wartet der Puy de la Vache auf mich und schlussendlich bewältige ich den steilen Anstieg auf den Puy de Vichatel.

Wie drei zu Stein gewordene Brüder stehen sie einträchtig nebeneinander und lasse mich den fabelhaften Lac d’Aydat aus allen Perspektiven erleben. Neben mir traben friedlich grasende Almkühe umher, am Himmel schweben Gleitschirme und überall liegen die sogenannten „Vulkanbomben“ herum: Rote, teils kugelrunde Wurfgeschosse, die die Feuerberge dereinst gen Himmel schleuderten.

Grüne Hochplateaus und plätschernde Flüsse

Beim Beschreiben der Auvergne gelingt es mir einfach nicht, kitschige Formulierungen zu vermeiden. Die Berge sind traumhaft, die Täler stimmungsvoll und die Kühe scheinbar glücklich. Denn nicht umsonst stammen einige der besten Käsesorten Frankreichs von den Almen des Vulkanlandes.

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Bildquelle: David Hughes – Shutterstock.com

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