Mount Wilhelm, Sandstrände und der Kokoda Track – unberührtes Papua-Neuguinea

7. Mai 2013 um 13:48 Uhr

Auf einer Papua Neuguinea Reise kann man viel erlebenAutor KlausTrotz seiner Lage in den malerischen Gefilden der Südsee markierte Papua-Neuguinea für mich einen weißen Fleck auf der touristischen Landkarte. Zerklüftete Landschaften, eine eben solche Gesellschaft und gut 600 Inseln waren alles an Information, was mir vor meinem Abflug nach Port Moresby zur Verfügung stand. Doch dann entdeckte ich ein Land voller Exotik, gastfreundlicher Menschen und kultureller Vielfalt, das mich binnen weniger Augenblicke in seinen Bann zog.

Die Honorationen des Archipels

Als Eingangstor für eine Papua Neuguinea Reise fungiert Port Moresby, in dem über 300.000 Menschen in einer der wenigen Metropolen Ozeaniens leben. Quirlige Straßen und eine für Europäer kaum vorstellbare Schere zwischen arm und reich erwecken in mir auf dem Weg gen „National Museum and Art Gallery“ ein eher abstraktes Gefühl. An der Information des Museums unterhalte ich mich lange mit einer liebenswürdigen Mitarbeiterin; sie wird mein Bild über dieses so gegensätzliche Land stark beeinflussen. Wer entzünden will, muss selbst brennen; dieses Motto scheint sie zu leben. Nachdem ich auf Entdeckungsreisen durch die Stadt auch dem Parlamentsgebäude und „Hog’s Breath Cafe“ meine Aufwartung mache, fahre ich nach Madong zum sprichwörtlichen Höhepunkt des Landes: dem 4509 Meter hohen Mount Wilhelm. Vom Dorf Keglsugl aus soll mich der angeblich „leichte“ Weg auf seinen Gipfel führen. Der markante, klobige Vulkan lockt mich permanent, noch eine Kurve, einen Schritt weiter zu gehen, aber auf gut 3800 Metern muss ich mir eingestehen, dass ich am Ende meiner Kräfte bin. Majestätisch und uneinnehmbar lässt er nicht jedem die Gnade widerfahren, auf seinem Zenit zu stehen; meine Ehrfurcht vor ihm wächst dadurch umso mehr.

Bismarck und Busch

Mit einer kleinen Passagiermaschine gelange ich in der Bismarcksee auf die Insel New Britain. Kokospalmen, unverbaute Sandstrände und die azurblauen Wogen des Pazifiks suggerieren mir das Gefühl einer Südseereise. Die Abstinenz der überdimensionierten Bettenburgen macht mich indes nicht traurig und ich inhaliere die einsame Schönheit Papua-Neuguineas. Ich erinnere mich an den Tipp der Museumsdame, ich solle mich auf den Kokoda Track aufmachen, welcher gleich hinter Moresby in den Busch führt. Fünft Tage durchstreife ich immergrüne Regenwälder und erlebe exotische Vögel und reißende Gebirgsbäche. Doch der wahre Reichtum Papua-Neuguineas sind die freundlichen Menschen, die in mir den Wunsch nach Auswanderung entzünden.

Die Schönheit des Unvermuteten

Wer auf einer Papua Neuguinea Reise das perfekte Urlaubsparadies sucht, wird seine Ansprüche nicht erfüllt sehen. Dieser Staat Ozeaniens ist vielschichtiger, unkalkulierbarer und einzigartiger als man erwartet. Ich habe für mich an den Stränden New Britains einen Sehnsuchtsort ausmachen können, der mich stetig magnetengleich anzieht. Der Mount Wilhelm ist nicht klassisch schön, er ist es auf eine unterschwellige und unvermutete Weise, die sich wie das ganze Land vom touristischen Einerlei abhebt.

Bildquelle: © Marcel Schauer – Fotolia.com

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