Diese Gefahren beim Schnorcheln im Roten Meer sollte man kennen

20. Mai 2021 um 17:36 Uhr

Rotes MeerDie Tierwelt des Roten Meeres ist mir als außergewöhnlich artenreich und bezaubernd in Erinnerung geblieben. Ich möchte im Folgenden auf einige Gefahren aufmerksam machen, die einem Unterwasser begegnen können.

Zauberhaftes Ägypten – beeindruckende Riffe voller Artenvielfalt

Wer sich für die wunderschöne Unterwasserwelt des Roten Meeres begeistert, wird in Hurghada nicht enttäuscht werden. Die Riffe liegen einige Minuten vor der Küste und an manchen Stellen direkt an der Küste angrenzend.

Ich suche mir gerne Hotels in Hurghada aus, die mit einem Hausriff einladen. Die extra angelegten Stege verkürzen und erleichtern den Weg zum Riff. Das erspart mir unnötige Vorbereitungen, wenn ich schnell ins Wasser möchte.

Man sollte sich hüten ein Riff barfuß zu betreten. Sobald man auf dem Weg zum Schnorchel-Paradies auf einen Seeigel tritt, ist der Spaß zu Ende. Die Stacheln verhalten sich wie dicke Glasfaserstücke, brechen in der Haut ab und bleiben stecken.

Um das zu verhindern, denke ich immer an meine Flossen oder trage Schuhe bis ich im Wasser angekommen bin. Ich rate davon ab, sich allein auf das hoteleigene Hausriff zu beschränken. Wenn ich mir die Zeit nehme und einige Minuten hinausfahre, sehe ich viel interessantere Fische.

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Vorsicht ist besser als Nachsicht

Die Gefahren beim Schnorcheln im Roten Meer halten sich in Grenzen. Oft werde ich gefragt, ob ich Angst vor einem Haiangriff habe. Meine Antwort fällt immer gleich aus. Die meisten Hai-Arten sind scheue Tiere.

Sie greifen nicht einfach an. Es ist selten einen Hai zu Gesicht zu bekommen, so dass es für mich erfreulich ist, falls es passiert. Persönlich fürchte ich mich mehr vor Schnitt- und Schürfwunden.

Ich halte mich beim Schnorcheln gelegentlich am Riff fest und hangel mich sanft daran entlang. Steinkorallen können scharfkantig sein. Aus dem Grund ziehe ich meine Handschuhe für jeden Schnorchel-Ausflug an und vermeide jeden unnötigen Hautkontakt mit dem Riff.

Nichts ist unangenehmer, als eine Schnittwunde im Salzwasser zu erleiden. Sie brennen fies und entzünden sich ausgesprochen schnell. Das ist der bakteriellen Mikrofauna zuschulden, die im Meerwasser sehr aggressiv sein kann.

In Riffen sollte nichts angefasst werden, was einem unbekannt ist. Unnötig zu erwähnen, dass man nicht in Höhlen hineingreift. Mich hat schon die ein oder andere Muräne erschreckt, als ich mich ihrem Versteck unvorsichtig genähert habe.

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Potentiell gefährliche Riffbewohner, die man beachten sollte

Ein Anemonenfisch mag bezaubernd aussehen und ist harmlos. Die von ihnen bewohnten Anemonen sind jedoch giftig. Sie können zum Teil so starke Nesselgifte besitzen, dass sie einige Quallen in den Schatten stellen. Ähnlich verhält es sich mit Feuerkorallen. Sie können bei wiederholtem Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen.

Rotfeuerfische sind in ihrer imposanten Pracht unübersehbar. Sie schwimmen tagsüber frei umher und wissen, dass sie eine eingebaute Vorfahrt besitzen. Es ist zum Glück leicht ihnen auszuweichen. Schwieriger gestaltet sich das Ausweichen bei Gefahrentieren, die gut getarnt sind.

Das trifft auf alle Lauerjäger, wie die Drachenkopfartigen zu. Der bekannteste und mit Abstand giftigste Vertreter dieser Gruppe ist der Steinfisch. Die Tiere liegen stundenlang bewegungslos in Riffspalten und sehen aus wie ihre Umgebung. Ich erkenne sie anhand ihrer Augen, die sich auffällig vom Restkörper absetzen.

Weitere erwähnenswerte Gefahrentiere:

  • Igelfische
  • Zitterrochen
  • Stachelrochen
  • Riesen-Muräne
  • Kegelschnecken
  • Portugiesische Galeere
  • Seenessel

Reiseratgeber

Eine Erinnerung zum Abschluss

Ich werde nicht müde zu betonen, dass Gefahrentiere nicht automatisch Gefahr bedeuten. Es gilt sie aus Distanz zu bewundern und zu respektieren. Riffe sind atemberaubende Orte mit vielzähligen Bewohnern, die niemandem nach dem Leben trachten. Wer mit Bedacht handelt, sich nicht provokant verhält und im Zweifel lieber Vorsicht walten lässt, kommt sicher zurück ans Land.

Titelbild: ©iStock – Aleksandra Tokarz

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