Auslandssemester in Alicante: Meine schönsten Erlebnisse

24. Januar 2014 um 16:30 Uhr

Alicante BuchtAutoren NinaSechs Monate Sonne satt! Die Aussicht auf ein Semester in Alicante macht es mir unmöglich, an Klausuren-Stress und langatmige Vorlesungen zu denken und so beherrscht bei der Ankunft in Spanien nur ein Satz meine Gedankenwelt: „Vamos a la Playa“, nichts wie ab zum Strand.

Büffeln mit Meerblick – spanischer Studentenalltag

Natürlich besteht das Leben bei einem Auslandssemester an der Costa Blanca nicht nur aus Meer, Party und sandigen Sandalen. Letztere hole ich mir allerdings beim Lernen an der Playa de San Juan. Der drei Kilometer lange Stadtstrand bietet sich hervorragend zum konzentrierten Arbeiten an. Vor meinem Handtuch laufen sanft die Wellen aus und das Stimmengewirr der Badegäste wirkt eher beruhigend. Zur Abkühlung hüpfe ich immer wieder in die Fluten und es braucht auch nur einen Strandbesuch, um mit anderen Studierenden ins Gespräch zu kommen. Die Playa ist eine beliebte Pauk-Location. Meine neuen Bekannten sind schon länger in Alicante und kennen sich hier bestens aus. Wir verabreden uns für den Abend – sie wollen mir die Partymeile der City zeigen. Ohne Lernmaterial, dafür mordsmäßig aufgebretzelt stehe ich um 22 Uhr auf der Explanada de Espana. Von Feierlaune allerdings keine Spur. Vielleicht sind die Erzählungen über das hippe Nightlife nur eine Mär. Ich scharre ungeduldig mit den Füßen und glaube schon, die Anderen hätten mich vergessen. Mit einer halben Stunde Verspätung trudeln sie dann endlich ein, entschuldigen sich tausendmal und erklären mir dann, dass es eigentlich noch viel zu früh sei. Und sie haben recht. Zuerst eher mäßig gefüllt, platzt unser angesteuerter Club in der Altstadt um Mitternacht aus allen Nähten. Natürlich kommt hier niemand vor sechs Uhr morgens ins Bett, mich eingeschlossen.

Von alten Hasen und noch älteren Mauern

Ich freunde mich mit der Strandclique an und bekomme von ihnen eine wahrlich professionelle Stadtführung geboten. Tom aus Dänemark scheint alle Lokalitäten Alicantes inklusive Adresse und der dort angebotenen Cocktails in alphabethischer Reihenfolge herunterbeten zu können. Er liebt Partys. Die anderen drei sind waschechte Römer, studieren Geschichte und unterweisen mich in puncto Kultur. Für den Weg hinauf zum Castillo de Santa Bárbara kommt natürlich keinesfalls eine touristenmäßige Fahrt mit dem Aufzug in Frage. Meine römischen City-Guides schleifen mich und Tom durch den Park La Ereta die 200 Höhenmeter zur Festung hinauf. Zuerst bin ich wenig angetan über diese schweißtreibende Tortur, doch schon nach einigen Serpentinen öffnet sich ein unvergleichliches, maritimes Panorama. Die drei Historikfans sind in ihrem Element: Die Burg wurde im 9. Jahrhundert von den Mauren erbaut und am 4. Dezember 1248 von Alfonso X. für Spanien erobert. Oben angekommen bin ich völlig geplättet; und das nicht vom Aufstieg sondern von der gewaltigen Aussicht. Mit ein wenig Fantasie lassen sich sogar die Balearen am Horizont erkennen. Es muss herrliche sein, hier oben den Sonnenaufgang zu erleben! Das Castillo ist nach Osten ausgerichtet, folglich ließen sich gewiss romantische Fotos schießen. Ich äußere diesen Gedanken aber nicht, denn Tom ist mit dem Ausatmen noch immer nicht fertig.

Zu Lande und zu Wasser

Das Semester in Spanien ist für mich nicht nur Jux und Tollerei. Obwohl ich und meine vier Freunde häufig durch das historische Zentrum spazieren und uns nach der Uni gerne noch auf ein Bier verabreden, kommen wir oft tagelang nicht aus dem Studentenheim. Die Pflicht hält mich während der Wochentage von Erkundungstouren ab. Doch jeden Samstag unternehmen wir einen Ausflug. Jeder darf mal der „Chef“ sein und bestimmen, wo es hingeht. Für meinen ersten „Wahlsamstag“ schlage ich Tabarca vor. Die anderen waren zwar schon mehrfach dort, dass sie aber trotzdem sofort zustimmen, lässt in mir die Vorfreude wachsen. Das Eiland muss herrlich sein. Und tatsächlich: Wir schippern mit einem Boot eine gute Stunde übers Mittelmeer und steuern auf ein winziges Inselchen zu. Tabarcas Kaimauern erinnern mich an Pippi Langstrumpfs Seeräubernest Taka-Tuka. Ein idyllisches kleines Dorf samt Kirche und Museum erwartet die Besucher. Ich renne über Stunden hinweg mit meiner Badetasche unterm Arm über die Insel und frage mich, warum ich dieses ganze Zeug eigentlich mitschleppen musste. Wir spazieren durch ein kleines Stadt- oder besser gesagt „Dorftor“ und ich blicke auf die herrliche Playa Grande. Die schmucke Insel verfügt über einen noch hübscheren Sandstrand und ich verbringe dort die schönsten und sorgenlosesten Stunden meines ganzen Aufenthalts.

Eine Heimat für sechs Monate

Ich fühle mich in Alicante unglaublich wohl. Die Leute sind nett, die Sehenswürdigkeiten phänomenal und auch im stressigen Alltag an der Universität heben die sonnigen Temperaturen die Stimmung. Niemand kann bei 28 Grad im Schatten und mit Aussicht auf das tiefblaue Mittelmeer schlecht gelaunt sein.

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Bildquelle: © lunamarina – Fotolia.com

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