Indonesien-Urlaub: Meine Rundreise auf Java

28. Januar 2014 um 16:32 Uhr

Insel Java IndonesienAutorin LauraErdbeben, Vulkanausbrüche und eimerweise Regen gehören auf Java zum Alltag. Dass die größte der Sundainseln dennoch oder gerade deswegen mehr als faszinierend ist, darf ich an den Stränden, Stupas und in den Millionenstädten des Eilandes erfahren.

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Die weitläufigste buddhistische Tempelanlage der Erde

Ich lande auf dem Flughafen von Yogyakarta und betrete damit erstmals indonesischen Boden. Die Metropole ist ein touristischer Schmelztiegel: Geführte Reisegruppen werden durch die Innenstadt gelotst, Individualisten mit schweren Rucksäcken beladen, bahnen sich ihren Weg durch die quirligen Gassen und auch Wellnesspauschaltouristen entspannen an den idyllischen Stränden. Obwohl ich mich eigentlich lieber abseits ausgetretener Pfade aufhalte, folge ich dem Besucherstrom gut 25 Kilometer stadtauswärts. Und es lohnt sich: Vor mir türmt sich das riesige, pyramidenarte Weltkulturerbe von Borobudur auf. Exakt 72 Stupas umrahmen die elf Meter messende Zentralstupa auf dem Tempel. Ehrfürchtig wandere ich zuerst einmal um die wuchtige Anlage herum und erklimme dann die Stufen hinauf zur Arupadhatu. Der Blick über das Kedu-Tal und das Wissen um das bereits im 8. Jahrhundert errichtete Gesamtkunstwerk lassen alle Anwesenden verstummen. Auch ich stehe andächtig neben dem Amitabha-Buddha und blicke versonnen auf Indonesien hinab.

Indonesien verstehen lernen – ein Aufenthalt in Jakarta

Vor meinem Abflug habe ich mir meine Zeit in der indonesischen Hauptstadt als Streifzug durch die Geschichte vorgestellt. Nationalmuseum, Wayang-Museum und Jakarta-Museum standen eigentlich auf meiner Planung. Ich sehe mir all jene Ausstellungen auch an und bin vor allem vom prähistorischen Java-Menschen total begeistert. Das unvergesslichste Erlebnis wartet allerdings in Bogor auf mich. Der Botanische Garten Kebun Raya hätte keine bessere Heimat finden können, denn die Vorstadt Jakartas ist einer der weltweit regenreichsten Orte. Ich bleibe für mehrere Tage in Bogor und erlebe spätestens ab 18 Uhr unglaubliche Niederschläge. Binnen weniger Minuten stehe ich knöcheltief im Wasser. Die Temperaturen sind schwül-warm und so werden die statistisch gesehen 320 Gewittertage pro Jahr zu einer willkommenen Abkühlung. Der Regen stört nicht beim Sightseeing – im Gegenteil, er tut gut. Ich spaziere komplett durchnässt am Seerosenteich vorbei, bestaune die 3000 verschiedenen Orchideenarten des Gartens und knipste die seltene Titanenwurz aus allen Perspektiven.

Das Dach der Insel – rund um den Semeru

Mittels Inlandsflug gelange ich von Jakarta zum höchsten Berg Javas. Der 3676 Meter hohe Stratovulkan ist nicht nur der Eyecatcher des Nationalparks Bromo-Tengger-Semeru, mit ihm treffe ich auch auf einen der aktivsten Vulkane der Erde. Seit 2010 spukt der sogenannte „Große Meru“ wieder in regelmäßigen Abständen Feuer und Lava in den Himmel. Mit anderen Naturliebhabern breche ich zu einer Jeepsafari und weiterführenden Bergtour auf und stehe gegen 20 Uhr unweit des gewaltigen Kraterrands. In der allgegenwärtigen Rauchwolke jagen glutrote Blitze umher und hin und wieder segelt ein glühender Gesteinsbrocken durch die Luft. Angst und die Gier nach Erleben veranstalten in meinem Inneren ein regelrechtes Ping-Pong-Spiel. Ich weiß nicht, ob ich weglaufen oder bleiben soll und entscheide mich dann doch für Letzteres. Auf einer Trekkingtour durch den Nationalpark beobachte ich das Tengger-Sandmeer im Frühlicht und erfrische mich am grünlich schimmernden Madakaripura-Wasserfall.

Das sanfte Ausklingen einer Reise

Die letzten Tage auf Java verbringe ich in einem Hotel am berühmten Sukamade Beach. Ich aale mich im schneeweißen Sand, beobachte die hier lebenden Schildkröten und lasse den Urlaub Revue passieren. Den Kopf voller bunter Bilder und Impressionen, kommt es mir nun wie ein Privileg vor, Indonesien erleben zu dürfen.

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Bildquelle: © soft_light – Fotolia.com

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