Lima: Ein Besuch in der nebligen Hauptstadt Perus

5. März 2014 um 12:27 Uhr

Blick über PeruAutor Daniel JareschkiVom Flugzeugfenster aus soll ich die peruanische Hauptstadt erkennen können. So sehr ich mich auch bemühe, aber ich entdecke sie nicht! Hat sich der Pilot getäuscht oder sehen die Städte in Südamerika anders aus? Als wir noch mehr Höhenmeter verlieren, weiß ich endlich warum: Eine dichte Smogglocke hängt über der pulsierenden Metropole.

Zwischen Atemnot und atemberaubend – Lima

Über 8 Millionen Menschen leben in der Kapitale und ich bekomme ihre „Duftwolke“ gleich nach dem Verlassen des Flughafens zu spüren. Dichter weiß-gelblicher Nebel hängt über den Häuserzeilen und nimmt mir kurzfristig die Luft zum Atmen. Aber schon auf der Taxifahrt haben sich meine Lungenflügel daran gewöhnt und ich fange an, die Metropole in mich aufzusaugen. Die Spanier haben ganze Arbeit geleistet und eine idyllische, prächtige Altstadt geschaffen.

Der Bleifuß des Taxifahrers ist schwindelerregend und ich bin froh, als er endlich langsamer wird und vor meinem Hotel hält. Die nächsten Tage werde ich auf Entdeckungsreise gehen und mir Kathedralen, Plaza Mayor & Co. aus der Nähe ansehen. Für heute beschränke ich mich auf einen kleinen Spaziergang und lerne dabei die Fauna von Peru kennen: Die „Zona Reservada de los Pantanos de Villa“ ist ein herrliches Vogelschutzgebiet, dass nur einen Katzensprung von meiner Unterkunft entfernt liegt.

Die schönste Kirche Südamerikas

Goldgelb ist die erste Impression, die mich bei meinem Streifzug durch die Innenstadt erwartet. Ich stehe vor der verspielten Iglesia de San Francisco. Hier sollen die Gebeine des Stadtgründers Francisco Pizarro ruhen.

Bei einer Führung treibt es mir aus zweierlei Gründen den Schauer über den Rücken. Erstens geleitet uns der kompetente, englischsprachige Guide in die Katakomben, in denen es vor Gebeinen nur so wimmelt und zweitens besuchen wir die Bibliothek.

Was daran gruselig ist? Als eine der ältesten Bücherkollektionen Südamerikas beschützt man die einzigartigen Schriftstücke nicht in Vitrinen. Ohne separate Sauerstoffzone und den tropisch warmen Temperaturen schutzlos ausgesetzt, ist dieser Schatz ein vergänglicher. Ich frage den Fremdenführer, warum die wertvollen Bücher nicht besser gepflegt werden. Sorgenvoll antwortet er, dass die Verwaltung befürchte die Touristen würden dann ausbleiben. Ich solle mich dort beschweren, er wäre jedem Besucher dankbar, der seine „Lieblinge“, die Bücher unterstützen würde. Mache ich, Ehrensache.

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Haupt- und Badeplatz: Lima und seine Juwele

Peru hat die Anden im Rücken und das Meer vor der Nase. Besonders deutlich wird das in Lima. Vor dem noblen Stadtviertel Miraflores breiten sich feine Sandstrände aus und ich aale mich in der Sonne. Die Wellen sind für meinen Geschmack ein wenig zu aufbrausend. Die anderen Gäste scheinen das ähnlich zu sehen, denn ich sehe nur Surfer im Wasser umhertollen. Nach diesem sonnigen Päuschen lockt mich wieder die Innenstadt. Auf der Plaza Mayor sitze ich auf einer Bank und schaue den Straßenmusikanten zu.

Die Panflötenmelodien erfüllen meine bestimmt klischeehaften Vorstellungen peruanischer Klänge. Ich will mehr über die Geschichte und die Kultur dieses Landes erfahren. Am besten kann man dies im Museum Rafael Larco Herrera. Die größte vorspanische Privatkollektion der Welt zeigt vorwiegend archäologische Ausstellungsstücke und im nahegelegenen „Museo de la Nación“ stehe ich staunend vor einem originalgetreuen Modell Machu Picchus.

Ferien in einem UNESCO-Weltkulturerbe

Die gesamte Altstadt wurde 1991 in die renommierte Liste aufgenommen – völlig zurecht. Ich habe noch nie ein so stimmiges und in sich geschlossenes Ensemble mittelalterlicher Bauwerke außerhalb Europas gesehen. Perus Megacity ist ein Traum – wenn auch ein smogverhüllter.

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Bildquelle: shutterstock.com – Klaus Ulrich Mueller

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