Mein unvergesslicher Inselurlaub auf den Kapverden

21. Januar 2014 um 13:53 Uhr

Kapverden meerAutor Klaus PetersFast 500 Kilometer Ozean ziehen unter dem Flugzeug vorbei, bevor die Maschine endlich zum Landeanflug auf die Kapverden ansetzt. Das Archipel liegt vor der Küste Afrikas und ist so abwechslungsreich wie faszinierend und ein noch beinahe blütenweißer Fleck auf der Landkarte des Pauschaltourismus.

Salziges, aber vor allem Windiges – Kapverdische Inseln

Sal, die „Insel des Salzes“ wird von einer allzeit aufgepeitschten See umgeben. Dort treffe ich auf die einzigen Hotelanlagen des Landes und genieße zu Beginn meiner Reise ein Verwöhnprogramm. An über 350 Tagen im Jahr steht hier die Sonne vom Himmel, so hat man mir gesagt und ich glaube diese Behauptung am malerischen Strand von Santa Maria gerne.

Die Temperaturen sind warm, aber niemals heiß und daher sehe ich den Wellenreitern und Kitesurfern stundenlang vom Ufer aus zu. Badespaß der besonderen Art erwartet mich in der Bucht Buracona. Jeeps bahnen sich zur Mittagszeit schaukelnd ihren Weg zu diesem abgelegenen Naturjuwel. Zwischen den Felsen sind natürliche Swimmingpools entstanden, in denen kein Wellengang und noch weniger Betrieb herrscht.

Als die Sonne Punkt 12 Uhr im Zenit steht, flackert auf dem Grund der Buracona ein Licht auf. Das helle Gestein reflektiert die Sonnenstrahlen und bringt das sogenannte „Blaue Auge“ zum Leuchten.

Insel-Hopping auf den Kapverden

Ich habe mich vor Reiseantritt dazu entschlossen, so viele Kapverdische Inseln als möglich kennenzulernen. Nach einigen entspannten Tagen auf Sal wechsle ich nach Santiago hinüber. Die kleine Hauptstadt Praia beheimatet das älteste Gebäude der Region: Die Kaserne Quartel Jaime Mota. Sie wurde 1826 von den Portugiesen erbaut und diente lange Zeit als Sklavenumschlagplatz.

Im Inselinneren zeichnen sich markante Höhenzüge ab, die mich neugierig machen. Ich frage nach Wanderwegen und werde von den Einheimischen mit freundlichen Ratschlägen überhäuft. Man rät mir zu einer Taxifahrt nach Sao Jorge dos Orgaos, wo es bizarre Felsformationen geben soll.

Ich ordere einen Wagen und tauche in die „wirklichen“ Kapverden ein. Kleine Bergdörfer, spielende Kinder und bescheidene, aber saubere Eigenheime dominieren das Hinterland. In Sao Jorge angekommen, führt mich mein Guide durch die romantische Serra Malagueta und klärt mich über die Flora und Fauna auf. Ich bin fasziniert.

Feuer und Meer – die Grundbausteine des Archipels

Mit dem 2829 Meter hohen Pico do Fogo treffe ich auf den zweithöchsten Gipfel im Atlantik. Ich betätige bereits auf der Fährfahrt von Santiago nach Fogo permanent den Auslöser meiner Kamera und kann mich an der markanten Silhouette des Schichtvulkans kaum satt sehen.

Gleich am nächsten Tag melde ich mich zum Gipfelsturm an. Von Sao Filipe aus werde ich zum Einstieg gefahren und unter fachkundiger Leitung zum Kraterrand geführt.

Alleingänge sind nicht gestattet. Mir kommt diese Vorschrift sehr gelegen, denn so erfahre ich Interessantes über den Ausbruch 1995 und die neun Kilometer messende Caldera. Rauchende Schlote und schwefelige Dampfsäulen zeigen an, dass ich auf dem Pico lediglich geduldeter Gast bin.

Der Aufstieg ist schweißtreibend, aber rein technisch kein Problem. Gespenstisch, malerisch und unwirtlich sind die Attribute, die mir bei diesem gewaltigen Panorama spontan einfallen.

Die Charaktere der Inseln

Jedes Eiland begegnet mir mit einem unverwechselbaren Antlitz. Wüstenartig, flach und als Eldorado für Badegäste präsentiert sich Sal, während Santiago und Fogo den Bergsteiger in mir wach rufen.

Wer die Kapverden in ihrer Abgeschiedenheit erleben möchte, sollte Brava ansteuern. Salopp gesagt hinter dem Mond gelegen, aber mit einem Platz an der Sonne ausgestattet.

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Bildquelle: © lunamarina – Fotolia.com

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