Segeln, Ankern und Schnorcheln: Unser Segeltörn rund um Korfu

16. Dezember 2014 um 14:08 Uhr

segeln korfuAutor SebastianGriechenlands nördlichste Insel ist stolz darauf anders zu sein. Korfu wurde nie von türkischen Truppen eingenommen, präsentiert sich grüner als der Rest des Landes und offeriert uns ein Seglerparadies der Extraklasse! Wir genießen die Silhouette eines Unikums und wünschen uns, der Törn möge nie zu Ende gehen!

Aller Anfang liegt in der Marina Gouvia

Unzählige Jollen reihen sich aneinander und wir haben aufgrund der Größe des Hafens Schwierigkeiten, unser Boot zu finden. Als Seglerhochburg zieht die korfiotische Bucht Skipper aus ganz Südeuropa an und wir kommen sogleich mit einem bärtigen Italiener ins Gespräch. Wir sollten uns gen Norden halten, so sein Ratschlag. Er steht locker an die Reling gelehnt und eine Pfeife rauchend vor uns und erscheint mir als die Reinkarnation von Käpt’n Blaubär.

Zuerst gleiten wir durch das Gewirr von Gouvia und winken den Türmen von Korfu-Stadt. Die Alte Festung reckt sich gen stahlblauem Himmel und eine sanft Brise lenkt das Segelboot auf die höchste Erhebung der Insel zu. Der 911 Meter hohe Pantokrator grüßt mit seinem stählernen Sendemasten huldvoll herab und hat seinen Namen mehr als verdient. Wörtlich übersetzt weist ihn die Bezeichnung als „Allesbeherrscher“ des Eilandes aus.

Ankern in traumhaften Buchten

korfu segelbuchtDer Norden Korfus ist rau und wild. Steile Berge ziehen sich bis an die Küste darnieder und an den winzigen Stränden können wir keinen einzigen Badegast ausmachen. Erst als der Wind uns in die Bucht von Agios Georgios führt, treffen wir wieder auf Menschen. Die zauberhafte Gemeinde überzeugt mit einem drei Kilometer langen Sandstrand und wir werfen den Anker aus. Kopfüber tauche ich in die funkelnde Unterwasserwelt des Mittelmeeres ab und ärgere mich darüber, keinen Schnorchel eingepackt zu haben. Plötzlich platscht es unmittelbar neben mir: Zwei Delfine tauchen schwungvoll vor dem Boot auf und hüpfen ausgelassen umher.

 
 
 

Ich weiß nicht so recht, ob ich mit ihnen schwimmen oder sie von Board aus fotografieren soll. Die putzigen Meeressäuger nehmen mir die Entscheidung ab und gleiten nur eine Handbreit entfernt durch das Wasser. Wir sind hingerissen und ich kann mein Glück kaum fassen, als sich der kleinere der beiden von mir streicheln lässt.

Video: Auf den spuren Odysseus 5 – Ionisches Flottillensegeln

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Wilder Westen, sanfter Süden

Nachdem wird uns mittlerweile an das zerklüftete Antlitz Korfus gewöhnt haben, folgt nun ein überraschender Wechsel. Die funkelnden Grotten weichen kleinen Dörfern und wie aus dem Nichts flachen sich die bizarren Steilküste ab, werden zu beschaulichen Hügeln und gipfeln schlussendlichen in den weiten Stränden rund um Lefkimmi. Von Deck aus sehen wir riesige Olivenhaine an uns vorüberziehen und blicken freudvoll dem Highlight des Tages entgegen.

Reiseratgeber

Korfu: Kitschig, aber hinreißend

Korfus Westküste verfügt über keine vorgelagerten Eilande. Der Blick auf die See ist ohne Hindernisse und der Himmel zeigt sich zum wiederholten Male glasklar. Weil Singen und Segeln irgendwie immer zusammengehört, trällert wir beim Ankern ein fröhlich Liedchen und warten ungeduldig auf den angeblich schönsten Sundowner Griechenlands. Gegen 20 Uhr ist es dann soweit: Die Sonne küsst den goldenen Ozean und aus unserem Radio dudelt „Somewhere over the rainbow“. Kitschig? Ja, gewiss aber dennoch hinreißend!

Das Meer riechen, fühlen, schmecken: Korfu

Wir nehmen uns Zeit für die faszinierende griechische Insel und schippern bedächtig einmal um ihre Gestade. Korfu meint Erholung für das Auge, Balsam für die Seele und ein romantisches Revier für Freizeitkapitäne. Frischer Seewind weht uns abwechselnd mit dem Duft der korfiotischen Fischlokale um die Nase!

Titelbild: © sokol25/istock.com
Textbild: © Gosiek-B/istock.com

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