Italien-Reise, Teil 2: Von Pisa nach Manarola

27. November 2013 um 16:08 Uhr

Farbenpracht am Strand von MaranolaAutorin Madina

Dolce Vita im schönen Italien: Sieben Tage lang reist AlltravelTips-Bloggerin Madina gemeinsam mit einer Freundin durch Pisa, Cinque Terre und Florenz. Im zweiten Teil des achtteiligen Reisetagebuchs steht ein Trip ins paradiesische Fischerdorf Manarola inklusive Abstecher zum Strand auf dem Plan.

In Italien geht alles seinen eigenen Rhythmus

Die Fahrt von Pisa nach Manarola dauert eigentlich nur etwas mehr als zwei Stunden. Eigentlich! Solch eine Reise kann sich allerdings auch um ein bis zwei Stunden hinaus zögern, wenn die Bahn einfach nicht kommen will.

Wir hatten uns allerdings schon vor der Reise vorgenommen uns von nichts und niemandem unsere Gelassenheit zu nehmen und so standen wir die ersten zwanzig Minuten auf dem Bahnsteig in La Spezia und warteten – und warteten – und warteten…. An der Anzeigetafel stand noch immer unser Zug, also warteten wir weiter. Nach weiteren zwanzig Minuten kamen uns dann allerdings doch Zweifel und wir entschlossen uns mal nachzufragen, ob dieser Zug überhaupt noch fahren würde.

Um die Spannung vorweg zu nehmen: der Zug fuhr natürlich nicht! Das ist in Italien einfach so, dass sollte man sich vor einer Bahnreise klar machen. Aber wir waren im Urlaub, im schönen Ligurien und nicht mal zwei Stunden Verspätung konnten uns an diesem Tag unsere gute Laune und die Vorfreude auf Cinque Terre nehmen.

Blaue Farbenpracht am Meer

Zwischen Riomaggiore und Manarola erhaschte ich einen Blick auf glitzerndes Blau – das Meer! Ich spürte wie die Spannung in mir stieg: ich bildete mir ein bereits das Salz des Meeres auf meiner Zunge zu spüren und das Rauschen der Wellen zu hören. Fünf Minuten später stiegen wir aus dem Zug und waren einfach nur überwältigt (und dass, trotzdem wir noch immer auf dem Bahnsteig standen). Vor uns erstreckte sich das Meer in allen erdenklichen Blautönen und die Sonnenstrahlen tanzten auf den Wellen.

Selbst hier war die Aussicht herrlich! Aus unserer Trance erwachend machten wir uns auf zu unserem Hostel. Es ist nicht weit, aber der Weg dorthin ist steil, denn Manarola erstreckt sich von der Steilküste bis hinauf in Weinberge, aber es lohnt sich dort zu übernachten. Die Aussicht ist super (vor allem morgens im Frühstücksraum – einer vom Küchenpersonal hatte ein sehr, sehr charmantes Lächeln -grins-), die Leute dort sind sehr nett und es war auch nicht übermäßig teuer.

Wir teilten unser Zimmer mit vier weiteren Mädels verschiedener Nationen. Eine wirklich gute Möglichkeit neue interessante Menschen kennenzulernen. Wer es allerdings lieber privater mag, kann auch ein Einzel- oder Doppelzimmer buchen.

Strand in Manarola: Wenig Sand, viel Stein

Ein wenig aus der Puste wollten wir uns eigentlich ein wenig im Zimmer ausruhen, doch unsere Neugier packte uns bereits nach ein paar Minuten und so stürmten wir aus dem Hostel, dazu bereit das kleine Fischerdorf Manarola zu erkunden. Es ist das Paradies! Ich übertreibe nicht! Die pastellfarbenen Häuser, die kleinen engen Gassen, die steilen Treppen, das Meer, das Grün der Umgebung – es ist ein wahrer Traum. Wer sich allerdings gerne an einen Sandstrand legt, wird in Manarola enttäuscht.

Abendsonne im Fischerdorf Manarola

Der Weg zur Bucht besteht einfach nur aus Stein und auch die anderen Dörfer von Cinque Terre haben keinen richtigen Strand – einzig in Monterosso gibt es einen (Kies)Strand. Mir machte es aber überhaupt nichts und ich wäre am liebsten sofort ins Meer gesprungen (da es sich in Manarola um eine Bucht handelt, kann man nur über eine Leiter ins Wasser oder man überwindet sich und springt einfach ins herrliche Nass – so kalt war es gar nicht). An diesem Tag habe ich allerdings noch nicht das Salzwasser an meiner Haut gespürt, da wir uns erst mal Manarola anschauen wollten.

Zunächst entschieden wir uns jedoch dafür, uns ein wenig zu stärken und zwar mit leckeren Cocktails… Okay, es war zwar erst drei Uhr am Nachmittag, aber schließlich hatten wir Urlaub und getreu unserem Motto „Warum nicht?!“ suchten wir uns eine nette kleine Bar (es gibt in Manarola übrigens nur zwei, und beide sind zu empfehlen). Neben den sehr gut gemeinten Mojitos bekamen wir sogar ein paar Snacks (Pizzaecken und Oliven) – neben einer Kugel Eis und zwei sehr saftigen Pfirsichen war das übrigens alles was wir an diesem Tag gegessen haben und ich wundere mich noch immer, dass mir der Alkohol nicht zu Kopf gestiegen ist…

Begegnung mit dem „italienischen Teddybär“

Der Barkeeper war von meiner Freundin so verzückt, dass er anbot, uns in seiner Pause ein wenig herumzuführen. Nein, es handelte sich nicht um typisches Machogehabe (er hatte eher etwas von einem lebendig-gewordenen Teddybär), aber den natürlichen italienischen Charme, den hatte er gut drauf. Wir dachten uns nur: Warum eigentlich nicht?! Es ist immer nett, sich von Einheimischen deren Lieblingsplätze zeigen zu lassen! Und so erfuhren wir auch, dass Manarola nur rund 200 Einwohner hat, und alle anderen um uns herumwuselnden Menschen, wie wir, Touristen waren.

Und nun schließt die Augen: Ihr steht an einem Hang – unter euch das Meer, dessen Farbe – je weiter der Sonnenuntergang heranschreitet – sich vom hellen Türkis ins dunkelblaue Saphir bis hinein ins undurchdringliches Schwarz verfärbt, das Rauschen der Wellen, der Himmel scheint in Flammen zu stehen – die Wolken erstrahlen in Orange und Rot, ein leichter Windhauch fährt euch durch den Nacken und hinter euch die pastellfarbenen Häuserreihen, die angestrahlt von den warmen Sonnenstrahlen, zu leuchten scheinen… Seht ihr es? Und damit neigte sich der zweite Tag auch schon dem Ende zu.

Bildquelle: Privat

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