Kulturschock in Shanghai – mein Auslandssemester
Noch bevor ich die erste Vorlesung besuche, gehe ich auf Erkundungstour. Ich verbringe mein Auslandssemester in der untypischsten aller chinesischen Metropolen und fühle mich dabei überfordert, willkommen und fasziniert: Shanghai ist in jedweder Hinsicht atemberaubend!
Inhaltsverzeichnis
Shoppen, flanieren und staunen: Am Bund
Ich spaziere den Huangpu-Fluss auf dem pulsierenden Waterbund entlang und bestaune die gegenüberliegende Skyline von Pudong. Der Ausblick ist bombastisch und ich lese ich meinem Stadtführer nach: Exakt 52 alte Kolonialbauten stehen hier. Darunter das Bank of China Building und das altehrwürdige Palace Hotel. Hunderttausende baumelnde Einkaufstaschen dominieren das Straßenbild und ich lasse mich von den Massen mitreißen. Ohne darüber nachzudenken, lande ich in der schicksten und berühmtesten Shoppingmeile Asiens, der Nanjing Lu.
Flackernde Lichter, sich pausenlos drehende Reklameschilder und traditionelle sowie kitschige Geschäfte am laufenden Band – bis zum Volksplatz ist die Nanjing Road der wahrscheinlich größte Ramschladen der Erde. Gleich hinter der Freifläche ändert sich ihr Erscheinungsbild. Edle Boutiquen und alle weltweit renommierten Warenhäuser geben sich hier ein Stelldichein. Mein schmales Studentenbudget lässt zwar keinen Kaufrausch zu aber stöbern kostet ja nichts!
Video: Shanghai – Tradition trifft auf Moderne
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Entspannung am Morgen – Tai-Chi für Tausende
Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher. Mein Mitstudent Tom aus den USA klopft mich morgens um 6 Uhr aus dem Bett. Ja richtig, wir wollten uns eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ansehen. Ich klettere aus den Federn und schlüpfe schnell in die Joggingklamotten. Nur Minuten später stehe ich noch immer schlaftrunken in der Metrolinie 2 und bin erstaunt, wie viele Menschen im Sportdress schon den Weg in die U-Bahn gefunden haben. An der Haltestelle Jinxiu Road spuken die Züge tausende Frühsportfans aus.
Der Century Park liegt nun zu meinen Füßen. Überall unter den herrlich blühenden Bäumen und entlang des Seeufers herrscht reges Treiben. Alt und Jung verharrt in Tai-Chi-Posen und Tom erklärt mir, dass die Grünfläche sich jeden Morgen in einen gigantischen Freiluft-Turnsaal verwandelt. Wir schlagen die sechs Kilometer lange Jogging-Route ein und kommen an einer Gruppe älterer Damen vorbei. Geschmeidig und elegant trainieren sie völlig synchron ihre sogenannten Formen und präsentieren gerade das Bild Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus. Hut ab, so behände und federleicht bewegen sich Achtzigjährige nur selten!
Alt, modern und klischeehaft: Shanghai
Viel Platz für Historisches bietet die Downtown nicht. Weil immer mehr Hotels, Unternehmen und Menschen gen Shanghai strömen, strebt die Perle des Orients stetig gen Himmel. Wolkenkratzer verdrängten an vielen Orten Pagoden und enge Altstadtgassen. Doch ein Gotteshaus trotzt verwegen allen Baukränen und Glasfassaden und hat sie zu einem Besuchermagneten gemausert: Die Long-Hua-Pagode. Sieben Stockwerke hoch und mit herrlichen Schnitzereien verziert – so habe ich mir chinesische Baukunst als Kind immer vorgestellt.
Wie weit Klischee und Wirklichkeit noch dieser Tage beieinander liegen, beweist sich auch im Yu-Garten. Mit Drachen geschmückte Dachgiebel bewachen die Teehäuser und kleinen Pagoden. Überall plätschert und gluckert es und exotische Gewächse umsäumen kleine von Koi-Karpfen bewohnte Teiche. Neunmal ändert der Holzsteg seine Richtung bevor ich am Yu-Teehaus ankomme und den Blick auf die sorgfältig drapierten Blumenrabatte genieße. Das Flair des Parks ist hochgradig meditativ!
Atemlos und doch beruhigend: Chinas Boomtown
Shanghai ist rasant, laut und pausenlos in Bewegung. Ich bekomme bei meinem Auslandssemester die hohen Anforderungen zu spüren, die die City an ihre Gäste und Bewohner stellt. Den Ausgleich dazu beschert sie gleich selbst. In den zauberhaften, kraftspendenden Grünflächen steht die Zeit still!
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Titelbild: © iStock.com/shansekala
Titelbild: © iStock.com/Pilin_Petunyia
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