Italien-Reise, Teil 8: Kalte Nacht vor dem Flughafen
Eine Woche in Italien: Gemeinsam mit einer Freundin reist AlltravelTips-Bloggerin Madina sieben Tage lang durch Pisa, Cinque Terre und Florenz. Im achten und letzten Part ihres Online-Tagebuchs (hier gibt’s Teil 1-7) macht das deutsche Reise-Duo vor dem Abschied aus Bella Italia eine nicht ganz freiwillige Outdoor-Erfahrung.
Vorsicht bei Designerartikeln!
Von den Uffizien schlenderten wir hinüber zur Piazza della Signoria, die schon fast als Freiluft-Museum für Skulpturen und Statuen bezeichnet werden kann. Die Bekanntesten darunter sind wohl Michelangelos überlebensgroßer David (seit 1873 allerdings nur noch ein Duplikat), das Original steht in der Galleria dell’Accademia) vor dem Palazzo Vecchio sowie der Neptun-Springbrunnen.
Sehr viel mehr Statuen können in der Loggia dei Lanzi betrachtet werden, ein Arkadenbau, der ursprünglich Kundgebungen diente. Hier kann man auch gut Schüler und Studenten mit ihren Zeichenblöcken beobachten und wenn ihr Glück habt, erhascht ihr vielleicht sogar einen Blick auf die Zeichnungen. Einige waren wirklich beeindruckend!
Die Piazza della Signoria ist umgeben von vielen teuren Designerläden, anderen Luxuseinkaufsläden, Cafés und Restaurants. Es gibt in Florenz aber auch viele Märkte und auf denen werden gerne mal imitierte Designerartikel verkauft.
Es ist schon verlockend, das Imitat einer Prada-Tasche oder einer Rolex-Uhr zu kaufen, vor allem, da man den Unterschied kaum erkennen kann (zumindest nicht auf den ersten Blick). Aber Vorsicht: seit Juni 2004 wird nicht nur der Verkauf, sondern auch der Kauf dieser Nachahmungen schwer bestraft! Selbst auf den Flughäfen werden Stichproben gemacht.
Schön und unheimlich: Pisa bei Nacht
Unser letztes Abendessen nahmen wir im Bistrot La Capannin (Via Sant’Antonio 49r) ein. Dieses kleine gemütliche – bei den Einheimischen sehr beliebte (Touristen waren kaum anwesend) – Restaurant hatten wir bereits an unserem ersten Tag entdeckt und so waren wir bereits zum dritten Mal hier. Es ist lecker, immer frisch zubereitet (man kann dem Koch dabei zuschauen) und günstig. Zu empfehlen sind insbesondere die Gnocchi mit Gorgonzola-Soße oder Tomaten und Scamorza sowie die Spaghetti aglio e olio.

Unheimlich schön: Pisa bei Nacht
Und jetzt eine Sache, die ihr nicht nachmachen solltet!! Wir hätten fast unseren Zug verpasst (und es war der Letzte nach Pisa) also liefen wir direkt auf den Bahnsteig ohne ein Ticket zu kaufen. Aber: man kann in italienischen Zügen keine Tickets im Zug kaufen (das erfuhren wir aber erst danach).
Wir hatten Glück und sind nicht kontrolliert worden – wobei ich anmerken muss, dass wir auf keiner unserer Zugfahrten überprüft worden sind. Da hätten wir schon eine Menge Geld sparen können…. Ach, nur ein Scherz – hätten wir es öfter gemacht, wären wir sicherlich erwischt worden!
Nun gut, wir kamen wohlbehalten in Pisa an, fuhren aber nicht schnurstracks zum Flughafen, sondern gingen nochmal spazieren samt Gepäck: Wenn wir schon die Möglichkeit hatten, dann wollten wir uns den schiefen Turm und den Dom Santa Maria Assunta bei Nacht anschauen. Gesagt, getan! Sehr hübsch, aber doch ein wenig unheimlich.
Vor verschlossenen Flughafen-Türen
Danach gönnten wir uns ein Taxi vom Hauptbahnhof zum Flughafen (die Strecke ist nicht lang und auf dem Taximeter waren wir eigentlich bei etwas über 5 Euro, aber alle Kurzstrecken unter zehn Euro werden auf zehn Euro aufgerundet – das ist so üblich, also nicht wundern!) und blieben wie erstarrt vor der Abflughalle stehen: der Flughafen war geschlossen und das bis vier Uhr morgens.
Ich traute mich kaum auf die Uhr schauen, denn es war noch nicht mal Mitternacht. Und was nun? Es blieb uns nichts weiter übrig, als zu warten. Wir waren allerdings nicht die einzigen Leutchen, die diese wahnwitzige Idee hatten – na ja, und so verbrachten wir knapp vier Stunden in nächtlicher Kälte vor dem Flughafen. Am Ende hatte ich drei Shirts und drei Strickjacken an sowie einen langen weichen Schal um den Oberkörper gewickelt.
Ob ich es bereue? Nicht wirklich, es war eine neue interessante Erfahrung und es war eine wirklich witzige Nacht. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, aber vielleicht war ich ja auch schon im Delirium?! Wir haben dummes Zeug geredet und „Ich sehe was, was du nicht siehst“ gespielt (was in der Nacht nicht ganz so einfach ist).
Ein sehr kurzer Auszug aus unserem Gespräch, der wahrscheinlich alles sagt: Glaubst du, es ginge in Ordnung, wenn ich den Mülleimer anzünde? In den USA machen die Obdachlosen das doch auch!
Und so ging ein schöner und erholsamer Urlaub mit einem letzten Abenteuer zu Ende!
Bildquelle: Privatmaterial / © HappyAlex – Fotolia.com
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Madina Sekandari
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