Mein Schnorchelausflug ins größte Korallen-Riff der Welt – Great Barrier Reef

2. Dezember 2015 um 09:16 Uhr

Schnorcheln AustralienAutor Daniel JareschkiCairns, die zauberhafte Küstenstadt im Norden von Queensland fungiert als Ausgangspunkt für Tauch- und Schnorchelsafaris im Great Barrier Reef. Ich melde mich zu einer Tagesfahrt an und bin gespannt, welche Unterwasserbewohner ich dabei näher kennenlernen darf.


 
 

Atemberaubend schön: die Fahrt hinaus zum Riff

Noch vor Sonnenaufgang stehe ich unten am Hafen von Cairns und warte gemeinsam mit anderen Entdeckern darauf, die Gangway überschreiten zu dürfen. Der sonnengegerbte Kapitän begrüßt uns freundlich lächelnd und frägt, ob wir auch alle an unsere Flossen, eine Kopfbedeckung und die Badehose gedacht haben. Selbstverständlich! Das Meer liegt vor uns wie ein riesiger, seichter Spiegel und der Schiffsbug bahnt sich beinahe lautlos seinen Weg durch die Inselwelten.

Die ersten Riffe funkeln hellblau, manche fast weiß in der Morgensonne und ich kann es kaum erwarten, bis wir endlich vor Anker gehen und ins Wasser springen. Der Blick über die Reling verrät, dass es sich um ein glasklares Festspiel der Natur handelt, dass mich heute erwartet. Die Nähe zur offenen See beschert dem Great Barrier Reef sedimentarme Fluten. Die Unterwassersicht beträgt nicht selten vierzig Meter und mehr und so leuchten rote, blaue und orangefarbene Korallenstöcke zu mir herauf!

Video: Schnorcheln im Great Barrier Reef

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Lautlose Lippfische und anheimelnde Anemonen

KorallenriffAn einem besonders farbenprächtigen Fleckchen wirft die Bootcrew den Anker und unser Kapitän gibt letzte Instruktionen für den Badespaß. Wir sollen uns nicht zu weit vom Boot entfernen und nochmals den Rücken dick mit Creme einschmieren – die australische Sonne kann erbarmungslos sein. Gesagt, getan. Zwei Minuten später vollführe ich den ersten Schwimmzug und paddle anschließend so langsam wie möglich durch diesen beinahe überirdisch schönen Garten Eden.

Meine erste maritime Bekanntschaft kommt in Gestalt eines Napoleon-Lippfisch direkt auf mich zu. Weil die Tiere bis zu 2,30 Meter lang werden können und dieses Exemplar nicht unbedingt zu den kleinsten seiner Gattung gehört, zucke ich im ersten Moment zurück. So ein Riese! Er beäugt mich mit seinen Glubschaugen, hält das Gesehene aber offensichtlich für uninteressant und zieht von dannen. Hunderte kleine Clownfische tummeln sich zwischen den sanft mit der Strömung wogenden Seeanemonen und in stoischer Ruhe gleitet eine Suppenschildkröte vorüber.

Die Stille des Ozeans fühlen

Unser Ausflugsboot wechselt an diesem Tag noch mehrmals die Location. Mancherorts ragen kleine Eilande aus dem Wasser, an anderer Stelle weitet sich unter uns eine scheinbar unendliche Aneinanderreihung von Korallenbänken. Jedes Mal wenn ich mich ins Meer lege, fängt mich eine ungeahnte und bis dato nie erlebte Ruhe ein. Die Strömung der Gezeiten ist als leise Hintergrundmusik zu vernehmen, der Rest meint Stille. Direkt unter meiner Taucherbrille krallt sich ein kobaltblauer Seestern an ein Riff und hangelt sich vorsichtig mit seinen fünf Füßchen an mehreren Seefedern entlang.

Reiseratgeber
Der nächste Akt des Unterwassertheaters zeigt zwei Dugongs. Die beiden Seekühe grasen mit ihren breiten Mäulern die Täler zwischen den Riffen ab und wirken trotz ihrer Körpermasse elegant und behände. Stundenlang könnte ich weiter vor mich hinschnorcheln, doch einer meiner Mitpassagiere bedeutet mir, dass es nun Zeit ist an Deck zu gehen. Die Sonne steht bereits tief.

Unvergesslich und unbeschreiblich: Schnorcheln im Great Barrier Reef

Das größte Korallenriff des Planeten offeriert unzählige hübsche Plätzchen, die zu einem Ausflug in den üppigen submarinen Garten einladen. Ich träume noch des nachts von den fischreichen und kristallklaren Fluten und mein Hotelbett scheint mich dabei sanft hin und her zu schaukeln.

Titelbild: © istock.com – mvaligursky
Textbild: © istock.com – Michael Leidel

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