Inselurlaub auf Nosy Be: Korallenriffe, Traumstrände und Lemuren
Das Flugzeug setzt zur Landung auf Nosy Be an und ich habe prompt einen Ohrwurm: „Wir lagen vor Madagaskar“ läuft als Dauerschleife durch meine Gehirnwindungen. Dass das Eiland weit mehr zu bieten hat, werde ich beim Schorcheln, Wandern und Sightseeing noch erfahren dürfen.
Affiger Inselurlaub mit einer gehörigen Portion Badespaß
Offiziell gehört Madagaskar zu Afrika und doch wird der Inselstaat als „Achter Kontinent“ bezeichnet. Von Nosy Be aus unternimmt man täglich Bootstouren zur Lemureninsel. Überall huschen endemische Affen durch die dichten Baumkronen und eines der Tiere landet gleich auf den Schultern einer Mitpassagierin. Zuerst grinse ich noch schadenfreudig, doch als dann ein Mausmaki seine Zuneigung zu mir entdeckt und wild auf meinem Kopf herumklettert, entgleiten mir sämtliche Gesichtszüge.
Die kleinste Lemurenart ist allerdings überaus possierlich und mein neuer Freund sieht mich mit übergroßen, kugelrunden Augen neugierig an. Nach einem Spaziergang durch die üppigen Urwälder legt der Dampfer wieder ab und wirft in einer seichten, malerischen Meeresbucht den Anker. Kopfüber springe ich in den Indischen Ozean und erlebe eine faszinierende Unterwasserwelt. Meeresschildkröten rudern behäbig an mir vorbei und kleine Katzenhaie gehen in den Korallenriffen auf Beutejagd.
Charmante Häuserreihen und verwitterte Schönheiten
Antsiranana ist das Zentrum der gleichnamigen Provinz und liegt nur zehn Kilometer von meinem Hotel entfernt. Ich möchte mir eine typisch madagassische Stadt ansehen und wandle nun durch breite Prachtstraßen und komme an Natursteinfassaden vorbei. Wie vereinbart, holt mich ein Jeep für das nächste Highlight meiner Reise ab. Über holprige Straßen geht es zu den Tsingyts. Die stark verwitterten Karstformationen ragen millionenfach wie die Nähnadeln eines Riesen in den Himmel. Ich knipse die geologische Besonderheit aus allen Perspektiven und habe das Glück einen der seltenen Blattschwanzgeckos vor die Linse zu bekommen. Die Tiere leben ausschließlich auf Madagaskar.
Ein etwas mulmiges Gefühl verursacht die Fledermaushöhle: Tausende Exemplare hängen schlafend an den Decken und wirken irgendwie überirdisch. Zurück in Antsiranana ist es schon fast dunkel als ich das Boot erreiche und wieder auf die Insel übersetzte. Den Kopf voller unvergesslicher Bilder, versinkt die Sonne direkt vor meinen Augen im tiefblauen Meer.
Traumhafte Buchten und ein Krokodil
Die Strände rund um mein Hotel sind geradezu märchenhaft. Verzückt lasse ich mich vom leichten Wellengang hin und her schaukeln und inhaliere den Anblick der funkelnden See. Eine kleine Ewigkeit könnte ich so verharren! Die Insel Nosy Be ist vulkanischen Ursprungs und wird deshalb von einem 450 Meter hohen Gipfel überragt. Er liegt direkt hinter der romantischen Bucht und zieht mich magisch an. Afrika und der Indische Ozean zerren seit Jahrmillionen am madagassischen Archipel und sorgen so für eine einzigartige Sehenswürdigkeit: Kraterseen. Elf Gewässer liegen im Trichter des Lokobe.
Alle Trekking-Teilnehmer laufen mit großen Schritten drauf zu, als uns der Guide sprichwörtlich zurückpfeift: In den Seen leben Krokodile! Ich kann mir zwar nicht denken, wie die hier heraufgekommen sind, aber unter der Wasseroberfläche herrscht Bewegung. Ruckartig schießt nur wenige Meter entfernt ein Krokodil aus dem See und wir ziehen uns ehrfürchtig vom Ufer zurück.
Inselurlaub der Extraklasse – Ein Aufenthalt auf Nosy Be
Tief beeindruckt erlebe ich auf dem madagassischen Eiland die wilde und unverfälschte Anmut der Natur. Die Strände sind unberührt und bei einem Tauchgang kommt es mir vor, als wäre das Korallenriff in einen schöpferischen Farbeimer gefallen. Noch nie habe ich mehr Schattierungen mit einem Blick gesehen.
Bildquelle: shutterstock.com – Pierre-Yves Babelon
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admin
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