Meine Rennradtour über die Alpen – Ein Abenteuer auf zwei Rädern

14. Juli 2014 um 14:44 Uhr

rennrad über alpenAutor Daniel JareschkiMit dem Rennbike über die Alpen – für jeden Radsportler ein lohnendes, abenteuerliches Ziel. Eine Tour durch liebliche Landschaften, durch enge Täler und über hohe Pässe. Wie heißt es so schön? Alle Wege führen nach Rom. Und viele Wege führen über die Alpen. Lohnende Wege in phantastischer Naturkulisse. Vorbei an Gebirgsdörfern, Alpenwiesen, schroffen Felsen und pittoresken Bergseen.

Von Konstanz über Appenzell die Berge entdecken

Ob über die Ostalpen in Österreich, durch die Zentralalpen in der Schweiz und Italien oder durch die Westalpen in Frankreich, die Durchquerung dieses höchsten und mächtigsten Gebirges ist für jeden Radfahrer ein Abenteuer. Besonders schön ist die Route von Konstanz kommend am Bodensee entlang durch das sanfthügelige Appenzell. Gut ausgebaute und wenig befahrene Strassen ermöglichen ein erstes „Einrollen“. Übernachtet wird am besten im Hauptort Appenzell, wo der erste Tag mit dem weltbekannten Appenzellerkäse, am besten als Fondue serviert, abgeschlossen werden kann.

Weiter geht es dann mit einer Flachetappe durch das Schweizer Rheintal und das Fürstentum Liechtenstein Richtung Graubünden. Dann gilt es, sich zu entscheiden in welche Richtung weitergeradelt werden soll. Nach Klosters und Davos und dann über den Flüelerpass Richtung Lombardei. Oder über den Julierpass nach St. Moritz und von dort über den Malojapass Richtung Süden? Für jeden Radler eine Herausforderung ist ganz sicher auch der Splügenpasse. Dazu nimmt man die Anfahrt auf den St. Bernardino durch die sagenumwobene Via-Mala-Schlucht. Durch schmale Felsschluchten, neben tiefen Abgründen kämpfen sich hier die Pedalritter auf altertümlichen Wegen ein erstes Stück den Berg hinauf.

Video: Mit dem Rennrad aufs Stilfserjoch

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Abenteuer Alpen: Herausfoderung Splügenpass

Dann die Abzweigung bei Splügen nach Osten zum Splügenpass. Früher eine vielbegangene Handelsroute hat diese bereits 1822 erbaute Passstrasse seit der Untertunnelung des San Bernardino ihre Bedeutung verloren und ist jetzt eine wenig befahrene Serpentinenstrasse. Aber für jeden Reisenden, ob Radler, Autofahrer oder Motorradenthusiasten ein lohnendes Erlebnis. Die Strasse schraubt sich auf Schweizer Seite in 21 Kehren den auch im Sommer oft noch schneebedeckten Gipfeln entgegen. Manche dieser Kurven sind so eng, dass bereits Wohnmobile zum Reversieren gezwungen werden.

Reiseratgeber

Steile Alpwiesen oberhalb der Baumgrenze

Zunächst noch durch Wälder führt der Weg bald über die Baumgrenze. Links und rechts von steilen Alpwiesen gesäumt klettert der Radfahrer dem auf 2115 m Höhe gelegenen Scheitelpunkt entgegen. Gleichzeitig die Wasserscheide zwischen Rhein und Po bildet diese Passhöhe auch die Grenze zwischen Schweiz und Italien, zwischen dem Kanton Graubünden und der Provinz Sondrio.

Früher noch besiedelt, gibt es heute nur noch eine meist verlassene Grenzstation und verwaiste Gebäude. Doch der Radsportler wird für den harten und steilen Anstieg mit einer faszinierenden Aussicht weit in die Nord- und Ostalpen hinein belohnt.

Lange Abfahrt auf italinischer Seite: Chiavenna

Ein wahres Abenteuer und Genusserlebnis bildet dann die lange Abfahrt auf italienischer Seite, die sich über eine Strecke von ca. 30 km bis nach Chiavenna zieht, wobei ein Höhenunterschied von 1.800 m bewältigt wird. Zunächst am Lago di Montespluga, einem nahe dem Gebirgspass gelegenen Höhensee vorbei windet sich die Strasse zunächst in abenteuerlichen Kehren und durch enge Tunnels eine Steilstufe hinab. Weiter durch das italienische Val San Giacomo, wo die Strasse durch riesige Abbruchfelsbrocken und alte Dörfchen hindurch vorbei am malerischen Lago d´Isola nach Chiavenna führt.

Vor einem typisch italienischen Café sitzend stellt sich dann für den Radler eine schwierige Frage. Soll er sich weiteren sportlichen Strapazen aussetzen und Richtung Malojapass pedalen oder doch lieber die Kurzetappe nach Como und zum gleichnamigen See geniessen, wo Hotels und Unterkünfte aller Preisklassen auf die müden Sportler warten.

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Titelbild: © Lenar Musin – shutterstock.com

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