Reisebericht Dubai: Wüste, Wohlstand und Wolkenkratzer

25. März 2014 um 13:53 Uhr

dubai-nachteliWas die Emire von Dubai in den letzten Jahrzehnten aus dem Wüstenboden stampften ist bombastisch. Wo noch vor nicht einmal dreißig Jahren ein Fischerdorf und nichts als endlose Sanddünen zu finden waren, reihen sich nun auf Hochglanz polierten Prunkbauten auf – das höchste Gebäude der Erde inklusive!

Höher, schneller, luxuriöser – Dubais Charakterzüge

Ich stehe vor meinem Hotel und kann mich nicht so recht entscheiden. Soll ich zum Burj Khalifa, zum Burj al Arab oder doch auf die Palm Islands? Alle drei Großprojekte der Wüstensöhne gehören zu den Must-Sees der Millionenmetropole. Ich laufe ein Stück gen Küste und will zuerst der Palme einen Besuch abstatten. Die Luft ist flirrend heiß und ich komme ganz schön ins schwitzen.

Außerdem merke ich, dass ich offensichtlich der einzige Mensch bin, der in Dubai zu einer Sehenswürdigkeit läuft. Man geht hier nirgendwo hin, man fährt. Warum? Weil die Scheichs es sich leisten können und weil „laufen müssen“ einen schlechten Status bedeutet.

Also gut, ich sattle auf eines der vielen Taxis um und lasse mich fortan zu den Höhepunkten in meinem Reisebericht chauffieren. Während wir hinaus auf die Palm Islands brausen, passieren wir die Sheikh Zayed Road – die schillerndste Straße der gesamten arabischen Halbinsel.

Zu groß, um aufs Foto zu passen

Vom Taxi aus sieht die künstliche Palmeninsel eher wie eine riesige Bucht aus. Schön, aber nicht das was ich erwartet hatte. Das volle Panorama würde man bei einem Rundflug erkennen, sagt der Taxifahrer. Er könne mich zu einem Freund bringen, der Helikopterflüge anbiete. Ich lehne dankend ab; das ist mir doch eine Spur zu schick. Ich sage ihm, soll mich vorm Burj Khalifa absetzen.

Wir kehren um, kreuzen wieder durch die belebten, aber niemals chaotischen Straßen Dubais und er bringt das Fahrzeug vorm höchsten Bauwerk der Menschheit zum Stehen. „Boah“ ist das einzige Wort, das mir zu diesem Wahnsinnsbau einfällt! Ich schlendere erst einmal durch die riesigen Gärten zu seinen Füßen und kaufe dann ein Ticket für die Besucherplattform.

In meinen Ohren knackst und knarzt es und ein lautes „Blop“ macht mir bewusst, dass wir oben sind: Aussteigen auf 452 Metern Höhe. Ist das ein Ausblick! Hinten funkelt der Persische Golf und die anderen Hochhäuser der Stadt sehen aus, als wären sie einer Spielzeugkiste entsprungen.

Reisebericht: Ein Bummel durch die Stadtgeschichte

Trotz aller Glasfassaden und baulichen Superlativen hat man auch versucht das Alte zu bewahren. Unten am Hafen wurden das Heritage und das Diving Village errichtet. Die beiden Freilichtmuseen zeigen, wie die Menschen vor dem Ölboom hier gelebt haben und dass eine der wichtigsten vormaligen Einnahmequellen der Handel mit Perlen war.

Nur wenige Schritte entfernt ermöglicht mir auch das Dubai Museum einen interessanten Blick in die Geschichte. Alle Gebäude, Einkaufspassagen und Hotelzimmer der Stadt sind extrem angenehm temperiert, aber immer wenn ich wieder herauskomme, erschlägt mich eine Wand aus heißer Luft.

Ich brauche dringend eine Erfrischung und verschiebe den Gold-Suk und die nostalgischen Basare auf morgen. Jetzt will ich nur noch ins Wasser, fahre an den Jumeirah-Strand und aale mich genussvoll im weiten Indischen Ozean.

Die Stadt der vielen Möglichkeiten

In Dubais Straßen gibt es nichts, was es nicht gibt. Rutschenparadiese laden zum Wildwasser-Badespaß ein, in den Shopping-Malls wird man zum Überstrapazieren der Kreditkarte verleitet und sogar Skilaufen könnte ich gehen – der schneeweiße Sandstrand ist mir allerdings lieber!

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Bildquelle: Stanislav Zaburdaev – Shutterstock.com

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