Reisebericht St. Petersburg: Kunst, Küche und die Kathedrale

3. Februar 2014 um 17:54 Uhr

St.Petersburg RusslandAutoren NinaZar Peter der Große machte die nördlichste Millionenmetropole der Welt dereinst zu seinem Regierungssitz und schenkte ihr zahllose Prachtbauten. Kein Wunder also, dass ich bei meinem Besuch in St. Petersburg auf Mosaike, ein ganzes Bernsteinzimmer und andere Meisterwerke in Hülle und Fülle treffe.

 

 

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Wässrige Stadtrundfahrten und Picasso

Die Newa dominiert die ehemalige Zarenstadt. Überall erlebe ich prächtige Barockbrücken und erinnere mich daran, dass Rasputin dereinst aus diesen Fluten gezogen worden war. Ich nehme auf Deck eines Sightseeing-Boots Platz und genieße die wärmenden Sonnenstrahlen, als direkt vor mir eines der schönsten Gebäudeensembles der Welt auftaucht: Die Eremitage. Das „bescheidene“ Heim der Zaren meint heute eines der größten Kunstmuseen der Erde. Ganz rechts thront das grünliche Winterpalais und links konnte der Herrscher das hauseigene Theater besuchen. Nach einer Stunde auf dem Wasser gehe ich von Bord und laufe zurück zur Palastanlage. Die kompetente Stadtführerin berichtete, dass die Kunstausstellung 350 Säle besitzt und so fange ich lieber unverzüglich mit dem Bestaunen an. Bis ich an allen Picassos und van Goghs vorbeigezogen bin, soll es über drei Tage dauern. Doch gehört auch die Architektur der Palais unbedingt in meinen Reisebericht. Goldene Treppenaufgänge und die zauberhafte Raffael-Loggia in der Neuen Eremitage schmeicheln dem Auge des Betrachters.

Entlang des Newski-Prospekts – St. Petersburgs Flaniermeile

Die Stadt besitzt laut UNESCO-Kulturerbeliste 2300 Paläste. Einige davon finde ich auf dem Newski-Prospekt, der Hauptverkehrsachse der Innenstadt. Ich spaziere über den Palastplatz und beobachte das rege Treiben der fliegenden Händler und eilig agierenden Kellner. Die St. Petersburger genießen die kurzen, aber intensiven Sommer ihrer Heimatstadt und sitzen bis tief in die Nacht in den edlen Straßencafés. Ich tue es ihnen gleich und bestelle mir einen Tee aus dem Samowar. Später entdecke ich die erste Adresse für russische Gourmets: Den Feinkostladen Jelissejew. Er ist schon seit über 110 Jahren eine Petersburger Institution und wartet mit nationalen und internationalen Köstlichkeiten auf. Die Preise sind allerdings beinahe ebenso galaktisch, wie die Vielfalt der angebotenen Gaumenfreuden. Die Leibspeise der Stadt duftet aus jedem noch so kleinen Kiosk: Blini. Ich kann den gefüllten Pfannkuchen kaum widerstehen und bestellt abwechselnd mit Honig, Hackfleisch oder Quark verfeinerte Fladen.

St. Petersburg: Sakrale Kunst in ihrer schönsten Form

Der orthodoxe Glaube spielte vor der sowjetischen Herrschaft eine große Rolle und seit deren Zusammenbruch werden die Kirchen auch wieder als solche genutzt. So gehören einige fantastische Gotteshäuser zu meinem Reisebericht. Den schönsten Sakralbau der Stadt finde ich am Gribojedow-Kanal: Die Auferstehungskirche. Der Moskauer Basilius-Kathedrale nachempfunden, bin ich von den verschiedenfarbigen Kuppeln begeistert. Im Inneren wurden Millionen Mosaiksteinchen verbaut und gemeinsam mit den vergoldeten Ikonen machen jene mir das Fotografieren schwer. Alles schimmert und glänzt und reflektiert deshalb zu stark, um von meiner Kamera eingefangen zu werden. Die goldene Kirchturmspitze der Peter-und-Paul-Kathedrale habe ich schon mehrfach auf meinen Spaziergängen aus der Ferne gesehen. Jetzt will ich das dazugehörige Bauwerk kennenlernen. Zar Peter und einige andere Mitglieder der Herrscherdynastie sind hier beigesetzt und deshalb ist das Gotteshaus auf der sogenannten „Haseninsel“ ein Pilgerort für russische Royalisten.

Viele Namen, eine Metropole – Faszination „Petersstadt“

Die Einheimischen nennen ihre Stadt schlicht „Piter„. Im Laufe der Geschichte hieß das 4-Millionen-Dorf abwechselnd Leningrad, Petrograd und nun zum zweiten Mal St. Petersburg. Unabhängig von der gerade aktuellen Bezeichnung begegnet mir an der Newa-Mündung eine der schönsten Citys, die ich je sehen durfte.

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Bildquelle: Copyright – Brian Kinney

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