Surftrip nach Marokko: Adieu europäischer Winter

26. Januar 2015 um 11:21 Uhr

Sonnenuntergang TaghazoutDAutor Marina Ruchtiem Winter entfliehen, das war die Idee. Marokko. Milde 20 Grad, die Sonne vom Aufgang bis Untergang genießen. Und natürlich Surfen! Die Westküste strotzt nur so vor Surfspots, die regelrecht darauf warten, Bretter auf ihren Wellen fortzubewegen. So wurde kurzerhand der Flug nach Agadir über Silvester gebucht.

Hi Afrika!

 

Kaum zu glauben, eigentlich nur ein Katzensprung von Deutschland entfernt und man ist in Afrika. Das Klima aber gleich so viel besser. Ziel unseres Surftrips war Taghazout. Ein charmantes Fischerdorf gelegen an der Westküste des Landes. Die Surfszene hat in diesem überschaubaren Ort längst überhandgenommen. Man lebt hier eben vom Surftourismus. Bunte Malereien zieren die meist rot-braun gefärbten Steinhäuser. Belebte Märkte, Surfshops und Restaurants reihen sich nebeneinander und strahlen um die Wette. Händler, Einheimische in traditionellen Gewändern oder Surfer mit ihrem Brett unterm Arm geklemmt kreuzen hier die Straßen. Das Meeresrauschen der Atlantik ist stets zu hören. Es ist also alles vorhanden, um zwei entspannten Wochen zu verbringen. Sehr gut!

Dfrost Almugar Surfhouse Surfen Marokko

Unterkunft und Surfunterricht haben wir bei Dfrost Almugar Surfhouse Morocco gebucht. Surfcamps gibt es in Taghazout zwar en masse, aber Dfrost hat mich überzeugt. Nachdem ich auch noch die positiven Bewertungen anderer Gäste gelesen hatte, führte kein Weg mehr an dem Buchen– Button vorbei. Das Surfhouse ist sehr schön und modern mit direkter Lage am Surfspot Hashpoint. Neben der Surf Villa sind noch weitere Appartements zugehörig. Alles in allem ist Dfrost sehr groß und bietet Unterkunft für eine Menge Gäste. Neben Surf Unterricht wird Yoga angeboten und diverse Ausflüge wie zum Beispiel Marrakesch oder Paradise Valley. Der Flughafentransfer war bei uns ebenfalls inkludiert somit sind wir stressfrei im Surfhouse angekommen und genossen erst mal die Sonne auf der wunderschönen Terrasse.

Video: Marina’s Surftrip nach Marokko

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Morocco Surf Trip from Marina Norén on Vimeo.

Eat Sleep Surf

Urlaub und ausschlafen? Wer surfen möchte, der kann sich das mal schön abschminken. Jeden Morgen riss uns der Wecker um halb 8 aus dem Schlaf. Aber wir sind gerne aufgestanden – eh klar! Erst mal Frühstück im Surfhouse und dann schnell noch einen Neoprenanzug in der passenden Größe ergattert. Um 9 standen dann die Kleinbusse bereit. Welche Surfspots angefahren wurden, wurde meist erst am entsprechenden Morgen entschieden. Um gute Bedingungen wurde sich stets bemüht. So fuhren wir auch mal 1,5 gen Süden und fanden uns in einer Wüstengegend wieder. Wie es sich herausstellte war es wohl ein Secret Spot, denn neben unserem Camp war nur noch eine andere Surfschule vor Ort. Bestens! Hier ein Surfspot Inezganewohlverdienter Pluspunkt.

Der Tag war in zwei Sessions eingeteilt. Morgens und nachmittags. Die Surflehrer waren motiviert und kompetent und auch für den ein oder anderen Spaß zu haben. Man wurde nach Könnenrstufe aufgeteilt und meist hatten wir zwei Surflehrer zur Verfügung. Das Surfequipment erhielt man komplett von Dfrost. Man musste sich eigentlich um nichts kümmern. Um 16 Uhr fuhr man dann meist erschöpft aber glücklich ins Surfhouse zurück. Angekommen im Camp entspannte man sich dann auf der Dachterrasse bei Yoga oder begab sich an die Steinbucht, um bei Wellenschlag die Sonne untergehen zu sehen. Nachdem man sich beim Abendessen mit marokkanischem Tajine, Couscous und co. verköstigt hatte, war ein Ende des Tages bald in Sicht. Oft gesellte man sich noch zu den andern Gästen auf der Terrasse, schaute Surffilme im Gemeinschaftsraum oder begab sich noch ins Village auf eine Tasse Tee.

Die Surf-Ausfahrten fanden immer von Montag bis Sonntag statt. Selbst am 1. Januar ließen wir uns die Wellen nicht entgehen. Mit einer kleinen Änderung der Abfahrtszeit von 9 auf 11 Uhr haben es dann doch Einige geschafft, sich von der Silvesterparty der vergangenen Nacht aufzuraffen. Was für ein guter Start im neuen Jahr! Danke Dfrost für Euer Verständnis!

Und sonst?

Wer mal eine Auszeit vom Surfen möchte, der nimmt die angebotenen Ausflüge vom Surfcamp in Anspruch. Marrakesch soll sehr sehenswert sein! Leider haben wir an keinerlei Ausflügen teilgenommen, uns war irgendwie nicht nach Surfpause. Ansonsten kann man auf eigene Faust die umliegenden Orte erkunden und dabei den einen oder anderen Markt durchqueren. Wer sich dann doch nach etwas Party sehnt (wobei die Surfcamp internen Festivitäten nicht zu unterschätzen sind), der geht am besten nach Agadir. Von Taghazout aus erreicht man die Innenstadt mit dem Auto in ca. 20 Minuten. Strand Taghazout

Erste Anlaufstelle ist immer das English Pub wo ein reger Kulturaustausch stattfindet. Wer noch nicht genug hat, der läuft einmal quer über die Straße und findet sich schon vor dem Eingang eines Nachtclubs wieder. Ziemlich europäischer Standard. Orientalische Klänge sind dort nicht zu finden. Jedenfalls amüsant! Generell ist das Nachtleben eher teuer. Nur Städte haben die Lizenz Alkohol zu verkaufen, dementsprechend sind auch die Preise. Aber sowieso, wer sich für einen Surftrip entscheidet, fährt wohl eher die gelassene Schiene und verbringt die Zeit lieber im übersichtlichen Taghazout. Egal zu welchem Zeitpunkt man sich im Village befand, man traf immer Leute vom eigenen Surfcamp oder auch sonst Leute, die man über den Zeitraum kennengelernt hatte. Alles also irgendwie familiär, was dem Ort noch mehr Charme verleiht. Die Marokkaner sind ebenfalls ziemlich gesellig, laden einen auf der Straße auf eine Tasse Tee ein und unterhalten sich einfach mit einem. Eine nette Geste eben.

Reiseratgeber

Und nach zwei Wochen afrikanischer Sonne?

Ist es wieder ernüchternd ins kalte Europa zurückzukehren. Was waren diese zwei Wochen entspannt aber dennoch voller Aktivität! Eine Kombination wie sie hätte nicht besser sein können. Sicher ist, dass wir wieder zurückkehren werden. Surfen und die ganze Surfkultur waren wirklich ansteckend! Es kann durchaus passieren, dass Du danach alle deine Urlaube nur noch an Orten festmachst, die auch surfbar sind. Ist aber kein Fehler. Nicht gerade selten begegnete mir in Marokko der Schriftzug work sucks, go surfing!

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Artikelbilder: © Marina R.

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