Mein Individualtrip entlang der Ägäisküste der Türkei

5. Juli 2018 um 10:19 Uhr

Autor Daniel JareschkiNach italienischer sowie kroatischer Adria, nach Spanien und Türkischer Riviera und nach Kreta sowie Korsika wollte ich eine besondere Landschaft und reichlich Strandspaß erleben. Der simple Tipp eines Freundes lautete Türkische Ägäis, denn die sei landschaftlich besonders reizvoll, sportlich attraktiv und biete kulturell facettenreiche Attraktionen. 

Von Izmir zur beschaulichen Hafenstadt Foça

Mit einem bequemen und kurzweiligen Direktflug ging es zum Adnan Menderes Flughafen südlich von Izmir, wo ich bereits vor dem Abflug online einen Mietwagen reserviert hatte. Der stand auch wie bestellt vollgetankt abfahrbereit vor dem Terminal, sodass meine Unterschrift reichte, um das Fahrzeug zu übernehmen. Um Izmir und die tief ins Land ragende Bucht machte ich einen Bogen, denn große Städte liegen mir nicht, erst recht im Urlaub.

In der nördlichen Kleinstadt Foça fand ich problemlos ein schickes Strandhotel mit privater Bikinizone, nur einen kurzen Spaziergang vom malerischen Fischereihafen entfernt. Um den sind erstklassige Restaurants angesiedelt, die neben Meeresfrüchten auch Forellen aus den Bergbächen und reichlich gegrillte Delikatessen servieren. Zudem ist Foça charmant, nicht überlaufen und bietet trotzdem Wassersportarten wie Tauchen, Katamaransegeln auf der Ägäis oder Wasserski hinter rasanten Sportbooten.

Mit einem Jetski fuhr ich zu den Sirenen-Inseln, die Homer in der Odyssee so detailliert beschrieben hat. Die dürfen nicht betreten werden. Nicht wegen der sangesfreudigen, dürftig bekleideten Sirenen. Sondern wegen der Population von Mönchsrobben, die sich gut aus der Distanz beobachten lassen. Die Hafenstadt beherbergt kaum historische Sehenswürdigkeiten, dafür kann das Museum Foça Tarihi Merkezi mit einzigartigen, überaus interessanten Exponaten aus der Antike aufwarten.

Strandurlaub zwischenantiken Stätten an der türkischen Ägäis

Für meine zweite Urlaubswoche wählte ich Aliaga, etwa 50 Kilometer nördlich von Izmir. Die weite Bucht vor dem lebhaften Badeort ist ein gut geschützter, natürlicher Hafen. Wassersport in allen Variationen ist möglich. Ich fand ein charmantes Sporthotel am nördlichen Strand, dass mit Spa, Tennisplätzen und erstklassigem Restaurant für mich ideal war.

Zudem konnte ich etwas für meine Bildung tun, denn im Umkreis von nur 20 Kilometern sind mehrere Antike Stätten zu finden. Die Ruinen der äolischen Stadt Myrina faszinieren mit ihren präzisen Straßenverläufen, imposanten Tempelanlagen und den fein gearbeiteten Terrakotta-Statuen, die im Archäologischen Museum Bergama zu sehen sind. Die Arena sowie das Amphitheater im vorchristlichen Kyme und die Markthalle sowie der Apollotempel in Aigai sind ebenso sehenswert.

Mit dem Mietwagen war ein Abstecher zur Güzelhisar-Talsperre kein Problem, wo ich von einer türkischen Familie zum Picknick am Ufer eingeladen wurde. Der idyllische Stausee wird vorzugsweise von einheimischen Feriengästen, die vor allem aus Izmir anreisen, als Badegewässer genutzt.

Naturerlebnisse in der Provinz Izmir und eine Blaue Reise zum Abschluss

Bei der Rückfahrt Richtung Süden verabschiedete ich mich von der Küste und nahm die Route durch das bergige Binnenland. In Menemen buchte ich ein Hotel für zwei Nächte, denn etwas südlicher standen die Naturparks Yamanlardag und Karagöl Tabiat auf meinem Programm. Die beiden ineinander übergehenden Naturschutzgebiete sind der Lebensraum für wilde Eselherden, verwilderte Ziegen und etliche Greifvogelarten. Ich hatte das Glück ein Adlerpärchen bei der Brutpflege und einen Falken bei der Jagd beobachten zu können.

Dann ging es weiter nach Izmir, aber nicht zurück zum Flughafen. Ich hatte mir für die Rückreise eine besondere Rote ausgesucht, weshalb ich Individualreisen so schätze. Ich buchte eine Blaue Reise entlang der Küste und hinaus auf die offene See. Diese führte mich an Bord einer komfortablen Fähre auf den Spuren von Odysseus mitten durch das Ägäische Meer und die griechische Inselwelt in den Hafen von Piräus. Vorbei an Eilanden wie Psara, Ikaria und Mykonos, gelangte ich in die griechische Hauptstadt Athen. Ich hatte mir ein Kulturprogramm mit Akropolis und Museumsbesuchen vorgenommen. Stattdessen genoss ich die kulturelle Vielfalt in den südlichen Vierteln, bewunderte die antiken Stätten von der Terrasse meines Hotels und flog dann zwei Tage später nonstop zurück gen Heimat.

Reizvoll, abwechslungsreich und erholsam – die türkische Ägäisküste ist ein echter Reisetipp

Wer gerne auf Strände mit zahllosen Hotels nebeneinander verzichtet, keine fliegenden Händler braucht und die ursprüngliche Türkei erleben will, der ist an der Ägäisküste der Türkei genau richtig.

Erstklassige Boutique-Hotels mit persönlichem Service sowie Spa, authentische Restaurants und Strände mit reichlich Platz gestalten den Türkeiurlaub erholsam. Und die Vielzahl an historischen sowie natürlichen Attraktionen ist eine hervorragende Ausrede, um wiederzukommen – so wie ich im nächsten Jahr.

Titelbild: ©iStock.com – den-belitsky

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