Road Trip Italien – mama mia ce bella!

14. Mai 2014 um 16:05 Uhr

Portofinos traumhafte BuchtAutor Marina RuchtiTürkisblaues Meereswasser, sanft eingebettet in einer prächtigen Bucht. Darauf bunte Villen umgarnt von ebenso farbenfrohen Blumen. Das Wasser, so klar, man möchte am liebsten gleich eintauchen. Wow, wo soll das denn sein? Die Idee und der daraus resultierende Road Trip begannen mit eben diesem beschriebenem Bild auf der Seite „Places you have to see before you die“.

Google Maps verdeutlichte mir, dass sich das begehrte Ziel nur eine 6-Stündige Autofahrt entfernt von meiner Heimat befindet. Tatsächlich Italien! Das Juwel heißt Portofino und liegt in der wunderschönen Region Ligurien, Norditalien. Spätestens hier wurde mir bewusst, dass ich dorthin musste und zwar am besten bald.

Road Trip?!

Wie wird so ein Trip also zu einem unvergesslichen Erlebnis? Meine Rezeptur ist simpel.

Man nehme entspannte und ebenso abenteuerlustige Freunde, einen komfortablen Mietwagen, ein idyllisches Ferienhaus auf den Hügeln einer italienischen Stadt und gibt noch eine feine Brise schönster Vorfreude und eine gute Flasche Rotwein hinzu. Et voilà – einem perfekten Kurztrip steht nichts mehr im Wege. Gesagt getan!

Recherchen ergaben, dass Portofino ein kleines Fischerdorf ist, dessen Charme einst schon Frank Sinatra verfallen ist. Auch heute noch reihen sich an dem kleinen Hafen des 500-Seelen-Örtchens die Luxusyachten von keiner geringeren Prominenz als Leonadro DiCaprio und co. An dieser Stelle wurde mir bewusst, wie einzigartig dieser Ort sein musste, aber auch, was für ein teures Pflaster das Fischerdorf sein muss.

Portofino strotzt also auch vor Nobelhotels, Boutiquen und gut betuchten Menschen. Aber dann war da wieder dieses Bild mit der schönen Bucht und dem kristallklaren Wasser in meinem Kopf, für umsonst und sowieso ganz unbezahlbar. Als ich die umliegenden Ortschaften von Portofino ausfindig machte, stellte ich fest, in welch schöner Region ich meine Suche nach einem Ferienhaus begann.

Die Bilder im Internet waren bereits verheißungsvoll. Endloses Meer, grüne Hügel, Häuser in allen Farbvariationen. In Ligurien herrscht geradezu ein Reichtum an Schönheit!

Der Hafen von Portofino

Der Hafen von Portofino

Tag 1 Ankunft in Rapallo

Die Wahl fiel auf ein italienisches Landhaus auf den Hügeln der Stadt Rapallo, nur unweit von Portofino entfernt. Das Haus war schlichtweg hinreißend. Nach einem doch etwas steinernen Aufstieg, der uns einiges an Energie kostete, sind wir wahrlich im Paradies angekommen.

Wir fanden uns inmitten von Zitronenbäumen, Rosensträuchern und Rosmarinduft wieder. Der Ausblick, die Sonne, das liebevoll eingerichtete Haus, die Terrasse, alles war perfekt! Die Stadt selbst hatte einiges zu bieten. Unzählige Cafés und Bars im Altstadt-Flair fanden hier ihren Platz.

Die Palmen, der Hafen und die frische Meeresbrise luden uns regelrecht ein, einen guten sizilianischen Rotwein in einer der italienischen Weinbars zu genießen. Und all das bei milden Temperaturen in der Sonne Italiens – das Leben ist einfach so schön!

Blick aus dem Hotelfenster in Rapallo

Blick aus dem Hotelfenster in Rapallo

Tag 2 Genua – Sori

Genua, die Hauptstadt der Region Ligurien, wurde am zweiten Tag zu unserem spontanen Ziel.

Eine wirklich reizende Stadt mit einem riesigen Hafen, der der Dreh- und Angelpunkt zu den Toren der Welt bildet. Auf dem Weg dorthin vermieden wir es, die Autobahn zu nehmen. Die Orte auf der Route nach Genua waren viel zu sehenswert, als das man sie unseren Augen hätte vorenthalten können. Und tatsächlich. Beim Durchfahren von Ortschaften wie Recco, Camogli und Sori tauchten wir in die unglaubliche Szenerie der ligurischen Landschaften ein.

So ließen wir es uns nicht nehmen und machten bei unserer Rückkehr nach Rapallo am Strand von Sori halt. Enge Straßen und dicht an dicht gedrängte Häuser führten uns zum Strand. Dort begegneten uns entspannte Italiener, die in geselliger Runde zusammen saßen. Am Strand selbst ruhten bunte Holzboote auf dem Sandboden, und warteten geradezu darauf wieder in den Einsatz der bevorstehenden Sommermonate zu kommen. Ringsherum waren wieder die farbenfrohen Häuser und die gigantischen Felsbrandungen, auf denen die rauschenden Wellen aufschlugen. Der kühle Sand unter den Füßen fühlte sich gut an.

Der Paradiesgedanke in meinem Kopf blieb bestehen. In der ansässigen Strandbar, ausgestattet mit Surfbrettern, die als Tische fungierten, Holzschaukeln und überhaupt einem Mobiliar mit viel Liebe zum Detail, ließen wir uns nieder. Alles war so entspannt und sorgenfrei. Genauso klang der Abend auf unserer Terrasse in Rapallo aus: In bester Atmosphäre, mit italienischem Essen und sanften Gitarrenklängen. Und so ganz nebenbei feierten wir in jener Nacht unser Leben und diesen unvergesslichen Urlaub.

Traumhafter Ort Sori

Traumhafter Ort Sori

Tag 3 Portofino – Santa Margherita Ligure

Freudiges Erwarten machte sich in uns breit. Endlich, wurde das Bild in unserem Kopf zur Realität. Nachdem wir die letzten Meter nach Portofino aufgrund von Parkplatznot zu Fuß erkunden mussten kamen wir unserem begehrtem Ziel immer näher. Wo genau sich diese Bucht nun befand wussten wir nicht. Doch dann wurden nach und nach die gelbe Villa und eine weitere rosafarbene Prachtbaut ersichtlich.

War es diese Bucht? Wir liefen noch einige Schritte weiter – und ja tatsächlich – wir haben es gefunden! Wir wurden nicht enttäuscht. Es war ein Ort der Ruhe und der puren Schönheit. Das Wasser war so türkis und kristallklar wie es uns auch schon auf dem Bild angepriesen wurde. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag in der Bucht, sonnten uns und ich ließ es mir nicht nehmen in das nasse Kühl einzutauchen.

Nun gut, es war erst Mai, aber spätestens nach dem zweiten Sprung ins Wasser konnte man es wirklich aushalten- es hat sich gelohnt! Angekommen im Herz von Portofino, reihten sich die bunten Häuser aneinander, die regelrecht um die Wette strahlten. Hunderte von Booten wogen in dem Hafen. Leute amüsierten sich in Cafés und Bars, fotografierten und ja- es sahen alle so zufrieden aus.

An so einem Ort kann man gar nichts anderes als gut gelaunt sein, Trübsal blasen ist hier definitiv fehl am Platz! Okay, eine Pizza für 12 Euro ist etwas übertrieben und mit Leonardo DiCaprio konnte ich leider auch kein Selfie auf seiner Yacht machen aber was solls – Portofino mio amore, du bist wunderbar!

Abends gönnten wir uns noch ein letztes Glas Wein in Santa Margherita Ligure, ein Nebenort von Rapallo. Die Lichter des Hafens glitzerten im Meer und die in Nachtlicht getauchten Hügel rund um die Stadt ergaben eine malerische Kulisse.

Santa Margherita Ligure schien gut geeignet für ein pulsierendes Nachtleben zu sein. Die restlos überfüllten Bars verdeutlichten die mächtige Feierlaune der Italiener. In Gedanken mussten wir leider schon Abschied nehmen von Liguren und seinen einzigartigen Gegenden.

Abendstimmung in Sori

Abendstimmung in Sori

 Tag 4 Die letzte Sonnenstrahlen – Ciao Italia!

Vier Tage, knapp 1500 hinter uns gelassene Kilometer, wunderschön bereiste Orte, Meeresluft, Sonne, Natur, guter Wein, unzählige amüsante Stunden und ein bleibender Eindruck in unseren Köpfen. Ein Trip wie er hätte nicht besser sein können.

Italien ist soviel mehr als Gardasee und der schiefe Turm von Pisa. Wir sind in Ligurien gelandet, dank eines einzigen Bildes. Egal auf welcher Route wir uns in der Gegend befanden, jeder Ort war atemberaubend schön! Ich würde sagen, gute Zufälle gibt es immer wieder und für uns war es so einer! In diesem Sinne, ciao bella Italia, bis demnächst!

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Bildquelle: Marina Ruchti

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Marina Ruchti

I rather judge a country by its people, cultre and lifstyle than by its sights.