Auf den Spuren von „Borgen“ – Meine Reise nach Kopenhagen

4. Oktober 2016 um 14:00 Uhr

Schloss ChristiansborgSabrina L.Seit Februar 2012, als Arte erstmals die dänische Fernsehserie „Borgen“ ausstrahlte, bin ich ein großer Fan des Polit-Dramas. Weil ich unbedingt die Originalschauplätze bestaunen will, und Kopenhagen schon lange auf meiner Reise-Liste steht, besuche ich die skandinavische City. 

Im Zentrum der Macht – Schloss Christiansborg

Die TV-Serie verdankt ihren Namen der umgangssprachlichen Bezeichnung für Schloss Christiansborg: „Borgen“. Das Schloss ist der einzige Regierungssitz weltweit, der die drei Gewalten Exekutive, Judikative und Legislative unter einem Dach vereint. Hier spielt sich die Serien-Story hauptsächlich ab – also nichts wie hin!

Ich spreche kein Wort dänisch, dennoch stelle ich mich in die Reihe der Besucher, die auf der Galerie einer Parlamentssitzung beiwohnen möchten. Die Filmcrew arbeitete sehr genau. Die Räumlichkeiten, die im TV gezeigt wurden, entsprechen zu 100 Prozent der Wirklichkeit. Beeindruckend! Anschließend wandle ich durch die Repräsentationszimmer des dänischen Königshauses. Benötigt die Monarchie jene aktuell nicht für einen Staatsempfang, dürfen Interessierte das gediegene Flair genießen. Um Punkt 12 Uhr stehe ich vor der Hauptfassade von Schloss Christiansborg. Der täglich um diese Zeit stattfindende Wachenwechsel der königlichen Garde darf natürlich auch in meinen Reiseerinnerungen nicht fehlen!

Ein Spaziergang über Slotsholmen

Schloss Christiansborg liegt im Herzen von Kopenhagen, genauer gesagt auf der Insel Slotsholmen. Dieses Eiland beherbergt zahlreiche Regierungsgebäude und fungiert immer wieder als Drehort für die Fernsehserie. So begegne ich bei einem Inselrundgang der

  • Dänischen Königlichen Bibliothek
  • dem Finanzministerium
  • der Staatskanzlei
  • und den Büros der Minister

Besonders beeindruckt mich das historische Bibliotheksgebäude samt ihrem modernen Anbau, dem sogenannten „Schwarzen Diamant“. Der Ende der 1990er Jahre hinzugefügte Trakt schimmert tatsächlich tiefschwarz und ähnelt in seiner Form einem gigantischen Edelstein. Im Inneren wird die umfangreichste Büchersammlung Skandinaviens aufbewahrt. Rein flächenmäßig repräsentiert das Bauwerk eine der größten Bibliotheken des Globus – und eine der am schönsten gelegenen. Quasi gleich neben den Regalreihen liegt die Ostsee und lädt mich zum Pausieren ein. Anschließend spaziere ich zur alten Börse. Diese wurde im niederländischen Renaissancestil erbaut und markiert einen der fotogensten Hotspots der Insel.

Video: Königliche Hochzeit – Dänemark und seine starken Frauen

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„Borgen“ ist überall – eine Tour durch Kopenhagen

Auch wenn sich das Polit-Drama hauptsächlich im Kopenhagener Regierungsviertel abspielt, will ich den Rest der Stadt kennenlernen. Schloss Amalienborg, der Sitz der königlichen Familie, steht in einer Sichtachse mit der berühmten Marmorkirche und dem Opernhaus. Der Blick vom Schloss auf den Hafen ist traumhaft und ich beneide Margrethe, Hendrik & Co. um das Panorama ihres prunkvollen Eigenheims.

Das Kontrastprogramm zum majestätischen Charme der Downtown liefert die „Freistadt Christiania“. Das alternative Wohnviertel wurde in den 1970er Jahren von Hausbesetzern ausgerufen und ist auch noch dieser Tage fest in ihrer Hand. Kleine Shops mit selbstgebastelten Kunstwerken, Cafés, in denen Bio-Köstlichkeiten veräußert werden und zahlreiche Galerien dominieren die autonome Kleinstadt. Anschließend folge ich den Wegweisern zur berühmtesten Kopenhagenerin: der Kleinen Meerjungfrau. Mit nur 1,25 Metern Höhe ist sie eines der kleinsten Wahrzeichen der Erde. Einen Cappuccino am stimmungsvollen Nyhavn später, entscheide ich mich dazu, meine Reise im weltberühmten Vergnügungspark Tivoli ausklingen zu lassen.

Nicht nur für Serienfans ein Must-See: Kopenhagen

Unabhängig davon, ob Urlauber Liebhaber des dänischen TVs sind oder einfach nur Kultur genießen möchten: die Hauptstadt am Öresund ist immer eine Reise wert! An jeder Straßenecke lassen sich Prunkbauten und ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten entdecken – ich jedenfalls war sicherlich nicht zum letzten Mal am Originalschauplatz von „Borgen“!

Titelbild: ©istock.com-Jorisvo

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