Mein Pinguin-Erlebnis auf den Falklandinseln
So sehr ich auch den Kopf an die Fensterscheibe des Flugzeugs presse – das südamerikanische Festland ist hinter dem Horizont verschwunden. Unter mir schäumt und tost der ungestüme Atlantik und nur ganz allmählich wachsen die wunderschönen Falklandinseln aus dem Ozean empor – dort erwarten mich Tierbegegnungen der besonderen Art!
Von Port Howard in die Einsamkeit
Inhaltsverzeichnis
Auf ganz Westfalkland leben nur etwa 140 Menschen. Die kleinere der beiden Hauptinseln verfügt dennoch über eine Landebahn. Die Maschine setzt dort trotz des allgegenwärtigen Windes sanft auf und ich habe Mühe, die „Stadt“ Port Howard zu erkennen. Ungefähr zehn Gebäude, zu denen auch eine gigantische Schafzucht gehört – das ist alles! Tausende blökende, vierbeinige Insulaner begrüßen mich lautstark als ich zu meiner nur wenige Schritte vom Rollfeld entfernten Pension gehe.
Westfalkland ist wie der Rest der Inselgruppe baumlos. Das Hinterland präsentiert sich grün und mäandert irgendwo zwischen Heide und Tundra. Nachdem ich meinen Koffer verstaut und die Wanderstiefel aus selbigen herausgefischt habe, hält mich nichts mehr! Der Drang auf Erkundungstour zu gehen ist zu stark. Ich erwähle mir die höchste Erhebung nahe Port Howard zum Ziel und klettere auf den menschenleeren Many Branch Point. Dessen Aussicht verschlägt den Atem!
Video: Falklandinseln – zwischen Krieg und Schafszucht
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Ein Spaziergang am Falklandsund
Direkt vor der Haustüre eine stürmische allzeit wogende Wasserstraße zu haben, lässt mit dem Geräusch der Brandung einschlafen. Als ich am Morgen erwache, ist deutlich ein lautes Kreischen zur vernehmen: Mehrere Dutzend Albatrosse segeln durch die Lüfte und setzen unten am Ufer zur Landung an. Ganz vorsichtig nähere ich mich der Gruppe. Meine Anwesenheit scheint sie überhaupt nicht zu stören.
Einige der Vögel verfügen über eine Flügelspannweite von geschätzten drei Metern. So elegant die Tiere im Flug wirken, so unbehände watscheln sie an Land dahin. Starten und landen ist ihre Sache nicht und daher muss ich amüsiert grinsen als ein Jungtier mindestens fünfmal hintereinander erfolglos versucht, den Absprung zu schaffen. Als er dann schlussendlich über mir hinweggleitet, ist jedwede Tollpatschigkeit verschwunden und er strahlt Erhabenheit aus. Eine gute halbe Stunde später erreiche ich per pedes eine unbewohnte Meeresbucht. Robben, Seebären und -Elefanten dösen im Sand und Pinguine hopsen.
Esel, Könige und Felsen
Die Falklandinseln fungieren als Lebensraum vieler Pinguinarten und da ich eine Schwäche für die knielosen, flugunfähigen Zeitgenossen habe, mache ich mich zu einer der größten Kolonien der Welt auf. Dafür fahre ich in die Fox Bay und überprüfe noch schnell den Akku meiner Digitalkamera – voll! Das ist auch bitter nötig, denn vor der Linse tummeln sich geschätzte 10.000 Pinguine. Ich komme aus dem Fotografieren gar nicht mehr heraus und bin verzückt von der niedlichen Statur der geschickten Schwimmer.

Soweit ich erkennen kann, leben hier flinke Felsen-, seltene Königs- und hauptsächlich scheue Eselspinguine. Letztere sind eindeutig an ihrem charakteristischen Ruf zu erkennen. Dieser ähnelt tatsächlich dem „Iah“-Laut ihres Namensgebers. Still und ganz auf das Spektakel konzentriert, das sich um mich herum abspielt, hocke ich an diesem traumhaft schönen Fleckchen Erde und kann mich gar nicht sattsehen!
Das Reich der Pinguine
Die Natur beherrscht Westfalkland. Auf meinen zahlreichen Wanderungen sauge ich die intakte Flora und Fauna förmlich in mich auf und werde Zeuge, wie zauberhaft die Welt ohne menschliche Einmischung aussehen kann. Die zahlenmäßig größte Population fällt den Pinguinen zu – sie halten, so scheint es wenigstens, das Zepter der Falklandinseln fest in ihrer Hand!
Titelbild: © istock.com – Jeremy Richards
TextbildBild: © istock.com – wo40
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