Puerto Viejo, Costa Rica – ein karibisches Paradies
Der Fahrer lässt nicht mit sich reden, stundenlang auf dem schmutzigen Fussboden des klapprigen Busses ausharrend, da alle Sitze belegt sind, zahlen wir das gleiche wie alle anderen Fahrgäste, auch auf den Aufpreis für unsere Surfbretter besteht er, obgleich sie im Frachtraum kaum Platz beanspruchen. Der Typ neben uns, seine vier riesigen Koffer ausladend, zahlt der auch Aufpreis? Natürlich nicht, denn dies sind Surfbretter und die ‚ticos‘ haben gelernt, wie sie Geld machen können.
Trotz der überaus langen und anstrengenden Fahrt hierher ist die Ankunft im nahe der panamesischen Grenze gelegenen Ort Puerto Viejo dennoch der perfekte Ausgleich für die ganze Hektik, die ein Aufenthalt in der Hauptstadt San Jose mit sich bringt. Nachdem der Bus abgefahren ist und sich die riesige Staubwolke, die ihn begleiget verzogen hat, können wir erstmal aufatmen und begutachten, wo wir eigentlich gelandet sind.
Inhaltsverzeichnis
Auf der Suche nach einem Schlafplatz die schmale Hauptstrasse neben der Küste entlang laufend bekommen wir einen guten ersten Eindruck des karibischen Paradieses in das es uns verschlagen hat. Aus allen Ecken hören wir Reggeamusik, ein Grossteil der Einwohner ist dunkelhäutig, mit jamaikinischen Wurzeln, viele Männer mit langen Dreads, sich auf Patoi unterhaltend, Jungs auf klapprigen Fahrrädern, das Surfbrett unterm Arm auf dem Weg zum Strand, frisches Obst, angeboten auf der Ladefläche alter Jeeps und eine ausgelassene, doch sehr entspannte Stimmung.
Vorbei an mehreren kleinen Supermärkten, Restaurants, Bars, Schmuck- und Kleidungsständen führt uns unser Weg zu einem ein wenig ausserhalb gelegenen Hostel dessen bute, handbemalte Schilder äusserst einladend wirken.
La Ruka, ein Zuhause unterwegs
Nicht wissend dass ‚La Ruka‘ unser zuhause für die nächsten drei Monate sein werde, treten wir ein und lernen Dannie und Dave kennen, die ich bis heute definitiv zu den besten Menschen zähle, die mir auf dieser Reise begegnet sind. Dave lässt uns unser Zelt im Garten hinter dem Hostel aufschlagen, obwohl dies normalerweise nicht angeboten wird, falls jemand frage, wir seien alte Freunde von ihm, Geld will er keins annehmen und wir, mehr als dankbar nehmen uns ausreichend Zeit um in Ruhe anzukommen und Ort und Leute näher kennenzulernen.
Nach zwei Wochen in denen unser kleines altes Zelt dem karibischen Platzregen der herannahenden Regenzeit zu trotzen hatte, beginnen wir als Voluntäre für La Ruka zu arbeiten, bekommen ein eigenes kleines Zimmer und werden Teil dieser wundervollen Patchwork Familie.
Video: My Puerto Viejo, Costa Rica
Surfen und Leben in der Karibik
Das Leben in Puerto Viejo ist einfach, die Preise sind hoch, doch dank Volunteering keine Unterkunft zahlend und mit einem anderen Job ein kleines Geld verdienend, lässt es sich gut über die Runden kommen und die Zeit hier mehr als geniessen. Mit den uns zur Verfügung stehenden Fahrrädern erreichen wir alles in wenigen Minuten und erkunden die Gegend.
Ein nahe gelegener Nationalpark, einer der einzigen Costa Ricas, der keinen Eintritt verlangt ist nur eine kurze Busfahrt entfernt und bietet die Möglichkeit eine Menge verschiedener Tiere und Pflanzen zu bewundern und ein paar Wasserfälle in der Umgebung geben Anlass zu einer kleinen Abenteuerwanderung. Selbst auf der kurzen Radfahrt zum Strand, das Surfbrett unterm Arm sehen wir des Öfteren Affen und sogar ein Faultier, das ich trotz aller Ermahnungen letztendlich streicheln muss, es ist einfach zu niedlich.
Nach all der Zeit die ich an der kolumbianischen und panamesischen Karibikküste verbracht hatte, deren Meer einem türkisenen Schwimmbecken gleicht, ist es für mich äusserst überraschend zu sehen, dass die Karibik durchaus Wellen aufweisen kann. Surfbare Wellen. Und dass einige der besten Surfer des Landes von hier kommen, Jungs mit alten, oft kaum brauchbaren Surfbrettern, die mit diesen schnell und unregelmässig brechenden Wellen aufwachsen und sie beeindruckenderweise beherrschen.
Alles in Allem bietet Puerto Viejo so einiges, was Reisende in Costa Rica suchen, neben den paradisischen Stränden, Dschungel und verschiedenen Tagesaktivitäten auch ein ansehliches Ausgehangebot, sobald es nachts ein wenig kühler wird, langweilig wird es einem hier bestimmt nicht.
Ebenfalls spannend: Kuba – Lebensfreude trifft Sandstrand
Autor: Nora Caterin B.
Titelbild: ©Nora Caterin B.
Textbild (1): ©Nora Caterin B.
Textbild (2): ©Nora Caterin B.
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