Ein Tag auf Norderney: mein persönlicher Reisebericht

11. Januar 2017 um 08:40 Uhr

Autor Ralf MüllerDie Dünenlandschaft Norderneys mit Leuchtturm im HintergrundEin Urlaub in Ostfriesland ist ohne einen Inselbesuch doch nicht komplett! Deswegen geht es heute auf eine der sieben ostfriesischen Inseln:
Norderney.

Echtes Nordseefeeling mit Fähre, Krabben und Strand

Pünktlich um halb elf legt meine Fähre in Norddeich ab. Jenseits der Fahrrinne herrscht gerade Ebbe. Ich lehne mich entspannt auf dem Oberdeck zurück, beobachte die Möwen, die auf der Suche nach Würmern über das Watt kreisen und lasse mir den frischen Nordseewind um die Nase wehen. Schon 55 Minuten später stehe ich mit meinem Fahrrad am Anleger.

Zwei Kilometer weiter bin ich mitten im Inseldorf. Hier ist eben kein Weg wirklich weit. In einem der vielen Restaurants gönne ich mir erst einmal fangfrische Nordseekrabben zum Mittagessen. Danach schlendere ich die Promenade am nahegelegenen Nordstrand entlang.

Überall stehen die typischen Strandkörbe. Dazwischen suchen Kinder Muscheln und bauen Sandburgen. Einige Leute trauen sich sogar ins eiskalte Wasser. Brrh!

Thalasso auf der Radtour, noch mehr Strand und Leuchtturm

Ich schwinge mich lieber auf mein Fahrrad. Schnell gelange ich auf den Zuckerpatt, der durch die atemberaubende Dünenlandschaft führt. Der Wind weht mir um die Nase. Die gute NordseeluftThalasso-Kur pur! Genauso heißt auch die Holzplattform, die ich jetzt erreiche: Thalasso-Plattform.

Ich steige eine kleine Wendeltreppe hinauf und werde mit einer schönen Aussicht über die Dünen belohnt. Danach kann ich mir einen Abstecher zum nächsten Strand nicht verkneifen. Er heißt ‚Weiße Düne‘ und der Sand ist wirklich nahezu weiß. Hier ist es ruhiger als am Nordstrand. Ich mache eine Rast und sammele Muscheln.

Als mein Tütchen voll ist, radele ich zum ziegelroten Leuchtturm. Bis zur Aussichtsplattform muss ich mich 254 Stufen hoch quälen. Aber der Blick über die Insel Norderney und das Wattenmeer entschädigt mich. Ich mache ausgiebig von meinem Fernglas Gebrauch, bis ich mich endlich von dieser Aussicht loseisen kann.

Am Golfplatz vorbei und durch Erlen- und Kiefernwäldchen gelange ich nach insgesamt 13 Kilometern Radtour zum weitläufigen Kurpark.

Watt Welten: Infoflut im Nationalpark-Haus

Zum Abschluss meines Inseltages möchte ich mehr über das Weltnaturerbe Wattenmeer und die Insel Norderney erfahren. Deswegen radele ich zum Nationalpark-Haus mit dem schönen Namen Watt Welten. Das Haus sieht schon etwas lustig aus mit seinen spitzen, hölzernen Dreiecken, die die gesamte Fassade verzieren.

Drinnen kann ich auf Infotafeln und in Filmchen alles erfahren, was ich schon immer über das Wattenmeer wissen wollte. Viele Bilder und Karten machen die Erklärungen schön anschaulich und es gibt viele Stationen, wo ich selbst etwas ausprobieren kann. Außerdem lerne ich einige Daten über Norderney:

  • Länge: 15 Kilometer
  • Maximale Breite: 2,5 Kilometer
  • Fläche: 26,3 Quadratkilometer
  • Einwohner: 8816 (Stand 30.10.2014)

Praktischerweise liegt das Nationalpark-Haus nahe am Fähranleger, denn es ist Zeit, mich von der Insel zu verabschieden.

Video: Norderney

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Echtes Inselfeeling trotz Autoverkehr

Die Insel Norderney ist, anders als viele ihrer Schwestern, nicht autofrei. Deswegen kommt direkt im Dorf kein richtiges Inselfeeling auf. Anders am Strand und auf den Wegen außerhalb vom Dorf: Hier sind Autos verboten und Norderney ebenso schön wie die anderen Inseln. Mit strahlend weißem Sand, atemberaubenden Dünen und frischer Nordseebrise.

Titelbild: ©iStock.com – LarsZahnerPhotography

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